Auszeichnung

Emsige Chorleiterin bekommt den Warener Kulturpreis

Waren / Lesedauer: 3 min

Der Richard-Wossidlo-Kulturpreis hat eine lange Tradition. Viele klangvolle Namen sind auf der Liste der ausgezeichneten Gruppen und Kulturschaffenden zu finden. Nun kommt ein weiterer dazu.
Veröffentlicht:02.03.2021, 16:50

Von:
  • Ingmar Nehls
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Chorleiterin Karin Günther soll mit dem Richard-Wossidlo-Kulturpreis ausgezeichnet werden. Das haben die Warener Stadtvertreter jetzt einstimmig beschlossen. Die Entscheidung ließ so lange auf sich warten, weil über die Vergabe der Stadtpreise erst in der jüngsten Sitzung gesprochen wurde. Traditionell werden die Stadtpreise beim Jahresempfang verliehen, was aufgrund der Corona-Pandemie jedoch nicht möglich war. „Es ist noch offen, wann und in welchem Rahmen wir die Preise übergeben. Wir werden das in der Präsidiumssitzung besprechen. Vielleicht wird es bei einer Stadtvertretersitzung im April erfolgen“, sagte Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD).

Viel Energie

Über drei Jahrzehnte leitet Karin Günther schon die Chöre der Kreismusikschule Müritz und begeistert Kinder und Jugendliche für das gemeinsame Singen. Darüber hinaus findet Karin Günther noch Zeit, sich ehrenamtlich als Chorleiterin zu engagieren. „Es ist vor allem die Teilhabe an der schier endlos erscheinenden Energie, mit der Karin Günther die Proben leitet, unser Repertoire erweitert, ihre musikalische Schatzkiste mit uns teilt, es versteht, die versteckten Talente jedes einzelnen freizulegen und daraus einen ganz eigenen, lebendigen, vielfältigen Klang zu zaubern“, schrieben die 15 Sängerinnen und Sänger des Chores Quod Libet über die Stärken von Karin Günther. Das Ensemble hatte sie bereits vor zwei Jahren für den Preis vorgeschlagen.

Bildhauer war erster Preisträger

Seit 1978 verleiht die Stadt Waren jährlich den Richard-Wossidlo-Kulturpreis an engagierte Menschen, die sich mit viel Herz, Leidenschaft, Zeit und Kraft für die Kultur in der Stadt einsetzen. In der Satzung der Stadt heißt es, dass der Kulturpreis für kulturell-schöpferische und kulturfördernde Leistungen verliehen wird. Der erste Kulturpreisträger war der Warener Bildhauer Walther Preik, der 1978 erstmals und 2012 ein zweites Mal geehrt wurde.

Treffen zum Jubiläum wegen Corona nicht möglich

Im vergangenen Jahr fiel die Wahl auf den Kantatenchor. Nun ist es mit Karin Günther wieder eine klangvolle Entscheidung. Im vergangenen Jahr wollte Karin Günther anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums im September ein großes Wiedersehenstreffen mit vielen ehemaligen Schülern feiern. Das konnte aufgrund der Pandemie nicht stattfinden. Mit manchen Ehemaligen steht sie noch im Kontakt und verfolgt deren Werdegang. Einige haben das Chorsingen auch während des Studiums nicht aufgegeben, manche sind sogar Musiklehrer oder Chorleiter geworden. Ein paar sind mittlerweile an die Müritz zurückgekehrt, Karin Günther unterrichtet nun deren Kinder.

Müritzer zieht es nach Belgien

Zum Engagement von Karin Günther zählen auch die Fahrten nach Neerpelt. In dem belgischen Ort findet seit 67 Jahren jährlich das Europäische Musikfestival für die Jugend statt. Jährlich abwechselnd sind Orchester und Chöre aus Europa und der ganzen Welt eingeladen, nicht nur vor anspruchsvollen Jurys zu musizieren, sondern gemeinsam vier Tage lang andere Kulturen in Form von Musik, Gesang und Zusammensein zu entdecken und schätzen zu lernen. 2004 bewarb sich der Jugendchor „Klangfarben“ zum ersten Mal um die Teilnahme an diesem Festival und seitdem zieht es die Müritzer dort immer wieder hin. Durch den Wettbewerb ist auch die Freundschaft mit dem belgischen Chor „Kiliana“ gewachsen.