Proteste

▶ Erneut mehrere Corona-Demos an der Seenplatte

Seenplatte / Lesedauer: 4 min

Am Montagabend demonstrierten unter anderem in Waren und Neubrandenburg wieder tausende Menschen gegen die Corona-Politik – Gegenveranstaltungen und Verkehrsbehinderungen inklusive.
Veröffentlicht:10.01.2022, 18:23
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Bei den sogenannten Montagsspaziergängen sind am Abend wieder in mehreren Städten des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte Menschen auf der Straße, um gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus zu protestieren.

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Nach Schätzungen der Polizei vor Ort haben sich etwa 450 Leute kurz vor 18 Uhr in Waren versammelt. Thema der Kundgebung auf dem Neuen Markt ist diesmal „Hände weg von unseren Kindern“. In der Kritik stehen dabei die Corona-Schutzmaßnahmen für Kinder, wie Maskenpflicht in Schulen. „Die Challenge ist es, vierstellig zu werden“, sagte Thomas Müller von der Initiative „Menschen stehen auf“. Er vertrete nicht die Meinung von Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD), dass die überwiegende Mehrheit der Bürger die Coronamaßnahmen befürworten. „Wir sind in Wirklichkeit ein paar Tausend. Die anderen trauen sich noch nicht“, sagte Müller. Laut Polizeisprecher Alexander Gombert von der Polizeiinspektion Neubrandenburg gab es zudem auch wieder angemeldete Demonstrationen in Röbel und Malchow mit 400 bzw. 180 Teilnehmern. In Röbel gab es dabei auch eine kleine angemeldete Gegenveranstaltung von Befürwortern der Corona-Politik.

Zunächst Gegenprotest in Neubrandenburg

In Neubrandenburg wurde am Montagnachmittag zunächst wieder eine Gegenkundgebung zu den wöchentlichen Demonstrationen von Kritikern der Corona-Maßnahmen abgehalten. Etwa 60 Teilnehmer fanden sich laut Versammlungsleitung wie in der Vorwoche auf dem Marktplatz ein unter dem Motto „Solidarität statt Schwurbelei”. Die Demonstranten hängten an einem Pavillon-Zelt Transparente auf mit Aufschriften wie „Impfen = Kliniken entlasten”. Die große Mehrheit truge einen Mund-Nasen-Schutz. Die Veranstaltung verlief friedlich. Die Polizei sicherte die Veranstaltung ab.

In der vergangenen Woche waren zum ersten Gegenprotest seit Monaten laut Veranstalter etwas mehr Menschen auf den Neubrandenburger Marktplatz gekommen. Dort versammeln sich sich seit Mai 2020 regelmäßig montags um 19 Uhr Kritiker der Corona-Maßnahmen vor einer Demonstration durch jeweils ein Stadtviertel. In der vergangenen Woche beteiligten sich daran laut Polizei rund 1800 Menschen friedlich.

Zeitweise Verkehrsbehinderungen am Engels-Ring

An diesem Montag wollten die Demonstranten offenbar vorbei am Neubrandenburger Polizeipräsidium und über die Große Wollweberstraße ins Dichterviertel am Kulturpark ziehen und von da zurück über das Treptower Tor zum Marktplatz. Da die Demonstrationsroute über den viel befahrenen Friedrich-Engels-Ring führen sollte, rechnet die Polizei mit zeitweisen Verkehrsbehinderungen.

Auf dem Neubrandenburger Markt Platz versammelten sich am Montagabend denn laut den Veranstaltern auch wieder etwa 1800 Menschen, einige davon mit Lichterketten geschmückt. Die Veranstalter führten eine Umfrage durch zu der Frage „Wofür gehst du auf die Straße?" Über Fragebögen konnten die Teilnehmer ihre drei wichtigsten Gründe benennen. Die Polizei begleitet die Veranstaltung. Für die Demonstranten gilt nur, das Abstandsgebot von 1,50 Meter einzuhalten. Auf der Treppe des HKB spielte ein Musiker.

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In Neustrelitz wurden ebenfalls wieder mehrere hundert Demonstranten vor der Stadtkirche zu einem angemeldeten Protest erwartet. Gegen 19 Uhr sollt auch hier ein Rundgang durch die Stadt und zurück zum Marktplatz starten. Der Demonstrationszug führte vom Markt zum Bahnhof und über die Tiergartenstraße wieder zurück. Die Protestierenden wurden von der Polizei begleitet. Laut Polizei waren es diesmal 700 Teilnehmer.

Kirchgemeinden setzen Friedensgebete gegen Corona-Proteste

Derweil hatten die die evangelisch-lutherische St. Johannis Kirchengemeinde Neubrandenburg und die Neustrelitzer Kirchengemeinde zu Friedensgebeten aufgerufen. „Aus gegebenen Anlass werden wir in unserer Gemeinde jeden Montag jeweils 19 Uhr zu Friedensgebeten in der St. Johanniskirche laden“, teilte die Neubrandenburger Pastorin Christina Jonassen im Vorfeld mit. Die St. Johanniskirche an der Stargarder Straße soll dabei Ort sein, „um zu beten, Kerzen zu entzünden, um innezuhalten, eine Zeit, um das loszuwerden, was uns bedrückt und unser Miteinander belastet.“ Zugang gebe es nach 3G-Regel mit Maskenpflicht und Abstandsgebot.