Großbrand

▶ Feuernacht in Penzlin – Anwohner in großer Angst

Penzlin / Lesedauer: 3 min

Erneut kam es auf dem Firmengelände mitten in Penzlin zu einem Brand. „Nicht schon wieder”, war der erste Gedanke einiger Anwohner. Sie warnten bereits vor Jahren davor.
Veröffentlicht:12.11.2022, 11:24

Von:
  • Ingmar Nehls
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Plötzlich war es ganz hell in der Wohnung. Und dann hörten sie auch schon die Sirenen heulen. Als vor fünf Jahren schon einmal auf dem Gelände einer Heizanlage in Penzlin die Halle abbrannte, war es ihr Mann, der den Notruf abschickte. Am Abend Freitagabend waren Nachbarn drei Häuser weiter schneller, erzählt die Penzlinerin im Gespräch mit dem Nordkurier. Sie wohnt in der Gärtnereistraße unmittelbar neben dem Firmengelände, auf der am Freitagabend zwei Hallen brannten. „Nicht schon wieder”, war ihr erster Gedanke. „Angst hatten wir schon”, sagt die Anwohnerin, macht eine Pause und sagt „Ganz schön doll”.

Telekomhaus zwischen den brennenden Hallen

Zwar stieg der Rauch gleich in die Höhe und zog aufgrund des Südwestwindes von den Eigenheimen weg. Dennoch verschlossen sie die Fenster und holten die Hunde rein, die aufgrund des Löscheinsatzes und 72 Feuerwehrleuten in zwölf Löschfahrzeugen aufgeschreckt waren.

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Wie die Anwohnerin beobachten konnte, hatten die eintreffenden Einsatzkräfte Schwierigkeiten, an die Wasserversorgung zu kommen und mussten lange Wege überbrücken. Erschwerend kam hinzu, dass der Weg zwischen den Eigenheimen in der Gärtnereistraße und dem Firmengelände gerade neu gemacht wird und so nicht befahrbar war. Neben den Hallen, die in Flammen standen, befindet sich ein Haus der Telekom. Die Fassade wurde von den Kameraden ständig mit Wasser bespritzt, um ein Überschlagen der Flammen zu verhindern.

Samstagabend ist Amtsfeuerwehrball

Wie Amtswehrführer Uwe Henning am Samstagmorgen sagte, habe man die Lage gegen 0.30 Uhr gut unter Kontrolle gehabt. Auch die Penzlinerin und ihr Mann hatten Vertrauen in die Kameraden und konnten sich nach dem Schrecken zum Schlafen legen. „Als die Anlage 2017 schon abbrannte, waren viele Anwohner dagegen, dass sie wieder aufgebaut wird. Aufgrund der Brandgefahr und des Lärms”, sagt sie. Am frühen Samstagmorgen gingen viele Penzliner in der Straße spazieren, um einen Blick auf den Ort des Schreckens zu werfen. „Wir sind hier wie ein Wallfahrtsort”, versucht es die Penzlinern mit Humor zu nehmen.

Amtswehrführer Uwe Henning schätzt im Nordkurier-Video die Lage nach dem Brand ein:

Warum es erneut zu dem Feuer kam, ist noch unklar. Erst am Samstagnachmittag soll ein Brandursachenermittler vor Ort eintreffen. Für die Feuerwehrleute war es eine lange Nacht. Für viele hieß es Sirene nach Laterne, denn die Kameraden begleiteten am Freitagabend einige Martinsumzüge in der Region. Das Timing hätte aber noch schlechter sein können, denn am Samstagabend wollen die Kameraden beim Amtsfeuerwehrball feiern.