Umweltputztag

Freiwillige bergen in Waren noch Müll aus DDR–Zeiten

Waren / Lesedauer: 3 min

Etwa 50 Helfer setzten sich am Samstag in Waren für die Reduzierung von Müll und vor allem Plastik in der Umwelt ein. Leider war der Erfolg nur von kurzer Dauer.
Veröffentlicht:17.09.2023, 15:02

Von:
  • Miriam Brümmer
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Weggeworfene Taschentücher und Verpackungen von Süßigkeiten wurden am häufigsten von den fleißigen Helfern aus der Natur gesammelt, die sich am Samstag am World Cleanup Day, deutsch Weltaufräumtag, beteiligten. Ein alter Schuh war zumindest im Bereich zwischen dem Parkplatz am Volksbad und Kamerun noch das Spektakulärste. Anders sah es in der Nähe der Badestelle Schwalbenberg am Tiefwarensee aus. Hier hatte sich unter anderem Dr. Wolfgang Whiele mit Müllsäcken ausgerüstet im Einsatz für die Natur auf den Weg gemacht. Er war erstaunt über den sogenannten Siedlungsmüll, der inzwischen zum Teil überwachsen an den Hängen zu finden war.

Schnitt–Gefahr an Badestelle reduziert

Zu DDR–Zeiten sei es öfter vorgekommen, dass Einwohner Müll in der Natur verklappt hätten und dazu auch den Steilhang am Schwalbenberg genutzt hätten. „Das alte Zeug ist von Laub überdeckt und Betonreste und Metall treten noch immer zutage. Wir haben eine große Stahlplatte, Beton und Kunststoffrohre rausgeholt“, so der diesjährige Umweltpreisträger. Was ihn aber viel mehr ärgere sei, dass die Leute Glas in die Landschaft und noch schlimmer in Ufernähe schmeißen. „Wir haben mehrere zersplitterte Flaschen, soweit es ging, aus dem Uferboden rausgesucht, sodass das Risiko geringer ist, dass sich jemand in die Füße schneidet“, sagte er. Zudem lobte er die gute Organisation durch die Stadt, deren Mitarbeiter die Teilnehmer des Aufräumtages mit Mülltüten versorgten, die gefüllt am Mittag von den Kollegen des Stadtbauhofes abgeholt wurden.

Die Feuerwehr im Einsatz: Statt Feuer wurde dieses Mal Müll bekämpft. Hier waren die Löschfüchse und die Jugendfeuerwehr ganz vorne dabei. (Foto: ZVG/Eileen Bensch)

Zu den fleißigen Helfern gehörte auch Finley Frohn. Der 15–Jährige lebt in Euskirchen bei Köln und macht gerade ein Praktikum beim Müritz–Nationalpark. „Als ich davon hörte, fand ich, das ist eine gute Idee und wollte mitmachen“, erzählte er. Gemeinsam mit seiner Cousine Maxi hat er den Bereich des Waldes an der Röbeler Chaussee aufgeräumt. Dass dort immer jede Menge Müll aus den vorbeifahrenden Autos in die Natur fliegt, wusste er von seiner Cousine Maxi. Die zwölfjährige Warenerin beteiligt sich schon seit vielen Jahren am Aufräumtag.

Parkplatz am Abend schon wieder vollgemüllt

Überhaupt waren die Helfer gut durchmischt. Von den etwa 25 Beteiligten waren gut die Hälfte Kinder und Jugendliche, die sich an allen vier Stellen aufteilten. Dazu kam der Feuerwehrnachwuchs. Hier waren sechs Löschfüchse, sieben Jugendliche, sechs Eltern, darunter zwei Kameraden der Feuerwehr ebenfalls zu diesem für sie ganz anderen Einsatz unterwegs.

Umweltsünder hatten schon am Abend des weltweiten Aufräumtages einen am Vormittag gereinigten Platz wieder zugemüllt. (Foto: ZVG/Sten Schmidt)

Ärgerlich war allerdings, dass nicht mal 24 Stunden später die ersten Bereiche wieder zugemüllt waren. Am nächsten Morgen lagen die Hinterlassenschaften des Abends auf dem Parkplatz am Volksbad großflächig verteilt herum, die nach einem Besuch des Drive–In–Schalters eines Schnellrestaurants übrig waren. Der nur wenige Meter entfernte Mülleimer wurde offensichtlich ignoriert. Das lässt vermuten, dass es beim nächsten Weltaufräumtag auch wieder viel zu tun geben wird.