Eiszeit

Gesteinsgarten im Naturpark bei Alt Schwerin neu eröffnet

Alt Schwerin / Lesedauer: 2 min

Wie sind die uralten Riesen aus Schweden nach Mecklenburg gekommen? Darüber informiert der neu gestaltete Gesteinsgarten am Drewitzer See.
Veröffentlicht:26.08.2022, 17:29
Aktualisiert:26.08.2022, 17:31

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Vielleicht wird noch eine Gießkanne hingestellt. Denn wie Prof. Dr. Reinhard Lampe weiß, zeigt sich die volle Schönheit von Steinen erst dann, wenn man sie anfeuchtet. Damit aber nicht wirklich Besucher des Gesteinsgartens in Ortkrug bei Alt Schwerin die Findlinge mit Wasser überschütten, wurden an einigen Riesen Handteller große Stellen angeschliffen und mit Epoxidharz vor der Witterung geschützt.

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Ein Bremer sammelt Steine

Schon vor der Jahrtausendwende hatte Ulrich Reeps erkannt, dass die Region steinreich ist, und sammelte erste Findlinge aus den umliegenden Kiesgruben für einen Steinpark zusammen. Die gehören zum Erbe des engagierten Bremers, der schon kurz nach der Wende auf das Gebiet des heutigen Naturparkes aufmerksam wurde, als er auf der Suche nach Flächen war, die im Auftrage seiner verstorbenen Frau von der Umweltschutzorganisation WWF gekauft werden sollten. Reeps erwarb das ehemalige Fischerhaus, das jetzt als Naturschutzstation „Auf dem Ortkrug“ ein Refugium für Forscher, Künstler und Lernende ist und gründete die Stiftung Reepsholt.

Leider ist er schon verstorben und kann nicht mehr sehen, wie seine Steinsammlung inhaltlich ergänzt, verbessert und neu sortiert worden ist. Das Ergebnis nach vier Jahren Arbeit wurde am Freitag feierlich eröffnet. „Wir konnten die Vielfalt der Steine deutlich ausbauen“, sagt Reinhard Lampe, der am Institut für Geografie und Geologie der Universität Greifswald tätig war und das Projekt ehrenamtlich begleitete. Neben vielen neuen Steinen sind auch viele Informationen zu den etwa 50 Steinriesen auf Schildern zusammengetragen worden. Auch auf den Transport während der letzten Eiszeit wurde genauer eingegangen.

Ein Beobachtungspunkt des Sternenparks

Auf dem Gelände am Drewitzer See befindet sich ebenfalls einer von neun öffentlichen Beobachtungspunkten des Sternenparks. Denn wie der Name Ortkrugs schon verrät, ist es ein dunkler Fleck. Passend zu den Sternen sind auch zwei Exponate zu sehen, die durch den Aufprall eines großen Meteoriten geformt worden sind, sogenannte Suevite. Neben den Souvenirs aus Skandinavien, die durch die Gletscher herkamen, gibt es also auch einen Gruß aus dem All zu bestaunen.

Das symbolische Band durften Reinhard Lampe, Alt Schwerins Bürgermeister Franc Heinrihar (SPD) und Ralf Koch, Leiter des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide und Vorstand der Stiftung Reepsholt, durchschneiden. Ein altarähnlicher Findling diente beim kleinen Fest ganz praktisch als Buffet.