Baumfrevel bei Penzlin
Gutmütigkeit von Mäzen Jost Reinhold ausgenutzt?
Penzlin / Lesedauer: 2 min

Susann Salzmann
Der in der Seenplatte bekannte Mäzen Jost Reinhold ist traurig. Mit einer Spende hatte er jüngst den Schaden kompensiert, den zwei Jugendliche Ende 2017 anrichteten, als sie 88 Jungbäume köpften. Die Jungs nahmen Mitte Dezember auch auf Wunsch des Mäzens einen Tag lang an einer Pflanzaktion im Penzliner Stadtwald teil. Doch Reinhold hatte sich noch mehr erhofft – bisher vergebens.
Wenigstens noch eine weitere Geste, ein persönliches Gespräch oder ein Danke der Baumfrevler hatte der 90-jährige Geldgeber erwartet. Aber darauf wartet er bis heute. „Keiner hat sich gemeldet und am Ende kommen mir Zweifel, dass ich letztendlich in der ganzen Angelegenheit der Dumme bin”, schrieb er jetzt dem Nordkurier.
Spende an Kommunen nicht zurückgezogen
Seine Nachricht strotzt vor Enttäuschung. Dabei versicherte zur Pflanzaktion zunächst der inzwischen 19-jähriger Täter, dass er zeitnah das Gespräch mit Jost Reinhold suchen werde, um sich zu bedanken, dass Reinhold ihm finanziell den Rücken freihält. Eine Selbstverständlichkeit sei daher das Gespräch. Sein zwei Jahre jüngerer Mitsteiter ließ sich nicht entlocken, inwieweit er mit Reinhold sprechen wolle.
Dass Jost Reinhold nun deshalb seine Spende an die damals betroffenen Kommunen zurückzieht, stehe zwar außer Frage. Ein Gefühl von Enttäuschung und ausgenutzter Gutmütigkeit bleibt bei dem Mann aber zurück. Vom Amtsgericht müssen die Baum-Frevler zusätzlich noch jeweils 100 Stunden ehrenamtlich in einem gemeinnützigem Verein helfen. Bis Ende März müssen sie die Gerichtsauflage erfüllt haben.