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Haus nach Brand mit tragischen Folgen bald wieder beziehbar

Möllenhagen / Lesedauer: 3 min

Gabi und Georg Krüger sind glücklich: Bald können sie wieder in ihr Haus zurück, das vor einem Dreivierteljahr fast komplett ein Opfer der Flammen wurde.
Veröffentlicht:24.03.2023, 18:34

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Das Ehepaar Krüger schaut dankbar gen Himmel. Mehrere Meter über ihnen hat ein junger Zimmermann gerade seinen Richtspruch verlesen. Der Kranz mit den bunten Bändern über dem neuen hölzernen Ständerwerk ist ein weithin sichtbares Zeichen des Fortschritts an der ehemaligen Brandruine direkt neben dem Feuerwehrhaus in Möllenhagen.

Verheerender Brand mit Todesopfer

Ob er das vom Vater 1948 in Eigenarbeit gebaute Haus jemals wieder würde bewohnen können — darauf hat Georg Krüger nach dem verheerenden Brand mit tragischem Ausgang Anfang August letzten Jahres zwar gehofft,  daran geglaubt hat er anfangs nicht. Viel mehr als das nackte Leben war den Krügers nicht geblieben, und Gabi Krügers Mutter nicht einmal das: Die 89–Jährige überlebte das Feuer nicht. Nach Untersuchungen eines Brandgutachters, den die Staatsanwaltschaft eingesetzt hatte, soll das Feuer in dem Carport ausgebrochen sein, in dem auch die verbrannte Leiche der Greisin entdeckt wurde.

Ein Dreivierteljahr nach dem Brand weht über dem neuen Dachstuhl der Richtkranz.
Ein Dreivierteljahr nach dem Brand weht über dem neuen Dachstuhl der Richtkranz. (Foto: Michael Grote)

Hausbewohner geweckt

Ob es sich um einen technischen Defekt oder eine andere Brandursache handelte, ließ die Polizei damals offen. Wahrscheinlich habe ein Feuerwehrmann sogar noch Schlimmeres verhindert, indem er die Hausbewohner weckte, da er das Feuer nahezu zeitgleich mit der Alarmierung gesehen habe, wie Bürgermeister Thomas Diener am Tag nach dem Brand mitteilte. 

Zusammenhalt tat gut

Die Gemeinde stand jedenfalls in der Not zusammen. „Diesen Zusammenhalt zu spüren, das tat gut“, erinnert sich Gabi Krüger. Trotz allen Leids, der Trauer und der Tragik sind Krügers dankbar — auch dafür, selbst mit dem Leben davongekommen zu sein: „Ich bin dem Sensenmann zum zweiten Mal entkommen“, sagt Georg Krüger und spielt auf den schweren Unfall an, den er geraume Zeit zuvor erlitten hat.

Ersatzwohnung und Spenden

Krügers sind heute froh über die Hilfe, die sie von vielen Seiten bekamen, und das von Anfang an: „Die Feuerwehr war rasch zur Stelle, auch seelsorgerisch wurden wir noch in der Nacht betreut“, erinnert sich Gabi Krüger. Die Gemeinde kümmerte sich umgehend um eine Ersatzwohnung in der Nähe und organisierte eine Sammlung für die Brandopfer. Den Spendenscheck mit mehr als 2200 Euro übergab Bürgermeister Thomas Diener im vergangenen Oktober vor der Brandruine.

Einzug noch in diesem Jahr geplant

Georg Krüger spricht darüber hinaus seinen Dank aus  „an die Mitarbeiter unserer Gebäudeversicherung, die uns mit der Firma SVT direkt ein Spezialunternehmen für Brandschadensbeseitigung an die Seite gestellt haben. Die kümmern sich um alles, haben die Bauleitung übernommen und koordinieren die Gewerke. Wir müssen im Grunde nur noch das jeweilige Material auswählen, von der Einbauküche bis zum Wetterhahn auf dem Dach“. Denn alles soll wieder so schön und gemütlich werden, wie es vor dem Feuer gewesen ist. Wenn alles klappt wie geplant, kann das Ehepaar noch in diesem Jahr wieder in sein vor über 30 Jahren vom Vater übernommenes Haus einziehen.