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Gesundheitsreport

Jeder zehnte Müritzer krankgeschrieben, weil die Seele leidet

Waren / Lesedauer: 2 min

Nach einer Studie der Barmer Krankenkasse war 2019 jeder Arbeitnehmer aus der Region statistisch 4,4 Tage wegen einer psychischen Krankheit nicht auf Arbeit.
Veröffentlicht:19.08.2020, 10:56

Von:
  • Sebastian Langer
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Die Menschen in der Müritzregion fehlen wegen einer psychischen Krankheit immer häufiger auf Arbeit. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Barmer Krankenkasse hervor. Die Anzahl der Krankheitstage wegen einer Depression, einer Angststörung oder eines anderen psychischen Leidens ist demnach im Altkreis Müritz vom Jahr 2010 an bis zum Vorjahr um 76 Prozent gestiegen.

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2019 war jeder zehnte Beschäftigte an der Müritz wegen eines Seelenleidens arbeitsunfähig. Mit dieser Diagnose war rein statistisch gesehen im Vorjahr jeder Arbeitnehmer 4,4 Tage krankgeschrieben. Diagnoseübergreifend fehlten die Müritzer im Schnitt 23,3 Tage krankheitsbedingt im Job.

Hausärzte stärker sensibilisert für psychische Leiden

„Die Fehlzeiten mit einer psychischen Diagnose haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen“, sagt Mario Homuth, Barmer-Regionalgeschäftsführer in Waren. Aber nicht nur rund um die Müritz, sondern auch bundesweit haben die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen zugenommen. „Das könnte auch daran liegen, dass Stigmata gegenüber psychischer Leiden aufbrechen“, sagt Homuth. Menschen trauten sich heute eher, über ihre seelischen Probleme zu sprechen. Hausärzte seien zudem stärker sensibilisiert für Anzeichen psychischer Krankheiten.

„Arbeitnehmer versuchen leider dennoch oft, Depressionen, Sucht-Probleme oder ein Burn-Out vor der Chefetage und den Kollegen zu vertuschen. Dabei brauchen sie neben professioneller ärztlicher Hilfe vor allem auch Zuspruch aus ihrem Umfeld“, so der Regionalgeschäftsführer. Vielen Arbeitgebern in der Region sei das allerdings bewusst, ihnen sei an einer gesundheitsfördernden Arbeitsumgebung gelegen. Mit Unterstützung der gesetzlichen Krankenkassen bieten sie für ihre Mitarbeiter deshalb ein sogenanntes Betriebliches Gesundheitsmanagement an. Hierbei kann es beispielsweise um das ThemaStressprävention gehen.