StartseiteRegionalMüritzJugendfarm stellt sich vor ‐ ein super Auftakt, aber mit Protestflaggen

Gastgeschenk

Jugendfarm stellt sich vor ‐ ein super Auftakt, aber mit Protestflaggen

Lärz / Lesedauer: 3 min

Ein symbolhaftes Geschenk konnte der künftige Leiter der Lärzer Kinder- und Jugendfarm am Tag der offenen Tür in Empfang nehmen ‐ als Zeichen für den „Freien Himmel“.
Veröffentlicht:16.10.2023, 13:29

Von:
  • Elke Enders
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Das war doch schon mal ein gelungener Auftakt: Zahlreiche Einwohner aus Lärz, Rechlin, Mirow und Umgebung sind der Einladung des Kulturkosmosvereins Müritz e.V. zum Tag der offenen Tür auf der künftigen Kinder- und Jugendfarm „Freier Himmel“ in Lärz gefolgt. Und auch Barbara Lange und Gerhard Schneider, beide die ehemaligen Sprecher der Bürgerinitiative „Freier Himmel“,  zeigten im wahrsten Sinne des Wortes Flagge. Denn nach einer kurzen Ansprache in Erinnerung an den Kampf gegen das seinerzeit durch die Bundesrepublik Deutschland geplante Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner-Heide kramte Barbara Lange in ihrer Tasche. Und sie zog eine kleine Anti-Bombodrom-Flagge heraus, der Art, wie sie damals vielfach an der Seenplatte und im Land Brandenburg bei Demonstrationen und den unzähligen kreativen Protesten zum Einsatz kam.

Lärz vertrat die gesamte Südallianz

Alper Köksal (37), der künftige Leiter der Jugendfreizeiteinrichtung, nahm das symbolhafte Gastgeschenk gern entgegen. Er hatte sich schon vor einigen Wochen in die Thematik Bombodrom, die ihm als vom Alter her verhältnismäßig jungem Berliner nur wenig bekannt war, einführen lassen. Es war im Oktober 2009, als der Sieg gegen das Ansinnen der Bundesrepublik Deutschland, gleich hinter der Grenze nach Brandenburg einen Bombenabwurfplatz einzurichten, begangen werden konnte.

Lärz war klageführende Gemeinde und vertrat die gesamte Südallianz ‐ also viele Städte und Gemeinden an der Seenplatte. Im nächsten Jahr, wenn die Jugendfarm eingeweiht wird, liegt dieses Ereignis, das den Menschen hierzulande viel Lebensqualität und Ruhe beschert und auch den Tourismus am Leben hält, genau 15 Jahre zurück. Schon das Baugebiet trage den Namen „Freier Himmel“, wies Kulturkosmosvereinschef Martin Eulenhaupt hin.

Die Kinder- und Jugendfarm werde ebenso danach benannt ‐ damit der Kampf und der damit einher gehende Zusammenhalt in der Region nicht in Vergessenheit geraten.

An der Feuerstelle ging es gemütlich zu. Trotz Sonne war der Wind recht kalt, sodass die wärmenden Flammen gern genutzt wurden. (Foto: Elke Enders)

Geselligkeit stand diesmal im Vordergrund

Doch zum Auftakt der Bauarbeiten auf dem Gelände stand die Geselligkeit im Vordergrund. Trotz des scharfen Windes konnte die neue Feuerstelle bei Kaffee, hausgemachtem Kuchen, Bratwurst und Stockbrot sowie auch manchem Kaltgetränk feierlich eingeweiht werden. Mitglieder des Kulturkosmos‘ kümmerten sich um das kulinarische Wohl. Auch viele kleine Gäste waren zugegen und nutzten die Möglichkeit, auf die baulich bedingten, schon aufgeschütteten Sandhügel zu klettern und kleine Zirkuskunststücke auszuprobieren. „Ich hätte gar nicht gedacht, dass so viele kommen“, zeigte sich Architekt Henning Geipel angetan. Viel Interesse fand auch die neu aufgestellte Infotafel, die zum Thema Bombodrom und auch zur offenen Jugendarbeit in der künftigen Einrichtung aufklärt.