Tradition in Waren
Kinder lernen beim Laternen-Umzug ‐ „Wer teilt, gewinnt!“
Waren / Lesedauer: 3 min

- Kathleen Stutz
Martin war ein einfacher Soldat, der in der römischen Armee diente. In einer kalten Novembernacht ritt er abends durch die Stadt, als er am Stadttor auf einen armen Bettler stieß, der vor Kälte bebte. Ohne zu zögern, stieg Martin von seinem Pferd ab, nahm seinen warmen Umhang ab und schnitt ihn mit seinem Schwert in zwei Hälften. Eine Hälfte gab er dem frierenden Bettler. In der folgenden Nacht hatte Martin einen Traum. Im Traum sah er Jesus Christus, gekleidet in den halben Umhang, den er dem Bettler gegeben hatte. Jesus sprach zu Martin: „Was du für den Geringsten unter meinen Brüdern getan hast, hast du für mich getan.“
Akt der Güte wurde zur Legende
Martin erwachte am nächsten Morgen mit einem festen Entschluss. Er verließ die Armee und widmete sein Leben der Hilfe für die Armen. Bald wurde er als Sankt Martin bekannt und verehrt. Sein selbstloser Akt der Güte wurde zu einer Legende, und die Menschen feiern noch heute das Fest des heiligen Martins am 11. November. In diesem Jahr erstrahlte das Sankt Martinsfest in Waren in einem neuen Licht, da die Warener Kirchen zur festlichen Veranstaltung erstmals am 13. November auf den Neuen Markt einluden. Traditionell wurde das Fest in der Vergangenheit am 11. November gefeiert, doch dieses Jahr gab es eine Veränderung, die die Herzen der Besucher höherschlagen ließ.
Der „Heilige Martin“ ritt voran
Die Veranstaltung begann mit einem festlichen Auftakt auf dem Neuen Markt. Kinder der Kita Noahs kleine Strolche und der Arche Schule haben im Vorfeld mit Hingabe Lieder einstudiert und präsentieren ein bezauberndes Martinsschauspiel. Die festliche Stimmung wurde durch die funkelnden Laternen der kleinen Akteure verstärkt. Im Anschluss zog der bunte Laternenumzug durch die Lange Straße bis zum Hof der Katholischen Kirchgemeinde. Dem Laternenumzug voranritt der „Heilige Martin“ alias Matthias Enning vom Reiterhof Enning aus Klocksin auf seinem Pferd.
Martinshörnchen wurde geteilt
An der katholischen Kirche in der Kietzstraße erwartete die Besucher das traditionelle Martinsfeuer, das nicht nur für wohlige Wärme sorgte, sondern auch eine atmosphärische Kulisse für die gemeinschaftliche Feier bildete. Ein besonderes Highlight des Abends war das Teilen des symbolischen Martinshörnchens, das die Verbundenheit der Gemeinschaft symbolisiert.
Ein nicht minder wichtiger Aspekt der Veranstaltung ist die Sammlung von Geldspenden für die Kinderstation des Warener Krankenhauses. Die großzügige Unterstützung der Gemeinde soll dazu beitragen, Kindern in medizinischer Betreuung ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und ihnen Trost in schweren Zeiten zu spenden. Es soll neues Spielzeug angeschafft werden. Getreu dem diesjährigen Motto „Wer teilt, der gewinnt“ wurden zahlreiche Euro in die Spendenbox gesteckt.
Motto „Teilen und Träumen“
Einen zauberhaften Martinstag gab es auch schon am Samstag in der Kindertagesstätte Tannenwald in Ecktannen. Dort wurde der Martinstag unter dem Motto „Teilen und Träumen“ gefeiert. Nicht nur heute, sondern in einem besonderen Akt des Miteinanders wurden Wünsche für eine friedvolle Zukunft in die Welt geschickt. Ein imposantes Martinsfeuer wurde entfacht, begleitet von regenbogenfarbenem Feenstaub, der symbolisch Hoffnung und Solidarität verbreitete. In diesem magischen Moment wurde von einer Zukunft gesprochen, die von Frieden, Solidarität und Gewaltfreiheit geprägt ist. Selbst die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft waren sich der globalen Ereignisse bewusst. Entlang der Binnen-Müritz fand ein Laternenumzug statt ‐ unter dem Motto „Feenfeuer für eine friedliche Welt“. Die Kinder der Kita hatten im Vorfeld Säckchen mit selbstgemachtem „Feenstaub“ gefüllt und leckere Brote gebacken, um die Gemeinschaft zu stärken. Während des gemeinsamen Essens und Trinkens entstanden viele Gespräche, die von einer harmonischen Stimmung geprägt waren.