▶ Kirchenkrone steht nun wieder auf dem Dach
Groß Plasten / Lesedauer: 3 min

Miriam Brümmer
Am Boden war es windstill und über der Kirche wehte nur ein leichtes Lüftchen. Beste Vor-aussetzungen also, um die aufgearbeitete Turmhaube der Groß Plastener Kirche wieder auf das Dach zu setzen. Das wurde ebenfalls frisch saniert. Zum kleinen Richtfest waren jetzt viele Dorfbewohner erschienen, von denen einige sicher auch zu den 40 Spendern gehörten, die sich mit insgesamt 2 255 Euro für den Erhalt der Dorfkirche eingesetzt haben, vermutete Pastorin Gesine Isbarn. „Das ist ganz wunderbar, hilft uns sehr viel weiter“, und zeige, wie sehr die Bürgerinnen und Bürger im Dorf zusammenhalten und am Bestehen dieser Kirche interessiert sind, sagte sie.
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Löcher-Stopfen reicht nicht
Im Zuge der Baumaßnahmen am Dach hatte sich herausgestellt, dass auch die Kupferkrone Sanierungsbedarf hatte. Die Stahlkonstruktion unter der Krone war verrostet. Die Kupferverkleidung musste komplett abgenommen und ein neues Grundgerüst gefertigt werden. Danach konnte die Kupferverkleidung wieder angebaut werden. Insgesamt kosteten die Arbeiten am undichten Dach 330 000 Euro, die aus dem Strategiefonds, Lotto-Mitteln, Kirchenkreis- und Eigenmitteln und Geld aus der Kommune zusammenkamen. „Wir haben versucht, mit Kletterern die Löcher zu stopfen, aber das hat nicht gereicht. Das ganze Dach musste neu gedeckt werden“, sagte Pastorin Gesine Isbarn.
Reparaturen zurückgestellt
Schon 2019 hätten alle Arbeiten an der 120 Jahre alten Kirche durchgeführt werden sollen. Das Geld war zugesichert, die Planung abgeschlossen, jedoch wurde daraus nichts, weil der verantwortliche Abgeordnete zwischenzeitlich nicht mehr zuständig war. Es mussten neue Förderanträge gestellt werden. Das Sanierungsvorhaben wurde im Zuge dessen in zwei Bauabschnitte geteilt. Mit dem ersten konnte im Frühjahr begonnen werden.
Durch die zusätzlichen Arbeiten an der Turmhaube mussten andere Maßnahmen vorerst zurückgestellt werden. Die Reparaturen der oberen Fenster, des unteren Dachbereichs und an der Fassade fallen nun in den zweiten Bauabschnitt.
Glockenstuhl soll errichtet werden
Auch die kleine Glocke kann nicht mehr genutzt werden, da sie Risse im Mauerwerk verursacht. Daher will die Kirchgemeinde einen frei stehenden Glockenstuhl errichten. Die Kosten dafür liegen bei etwa 14 000 Euro, teilte Gesine Isbarn mit. Dafür und für den zweiten Bauabschnitt werden nun erneut Spenden gesammelt. Die Glocke für den Außenglockenstuhl ist schon sicher. „Die bekommen wir von einer Kirchengemeinde in Hamburg-Hamm, die eine Kirche komplett abbaut, und da können wir die Glocken für 3 000 Euro holen“, ist die Pastorin zuversichtlich, dass die Kirche auch nach ihrem Jubiläumsjahr mit Leben gefüllt wird.
Spenden sind unter der Kontonummer DE98 5206 0410 0705 3700 19 an KKV Neubrandenburg unter dem Verwendungszweck „Groß Plasten Dach & Glocke“ möglich.