Neubau
Klinik investiert an der Müritz Millionen für Kinderpsychiatrie
Röbel / Lesedauer: 2 min

Susann Salzmann
Eine zweistellige Millionensumme fließt in den Mediclin-Standort Röbel. Auf einem gigantischen Baufeld soll dort bis zum ersten Quartal 2024 eine neue Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie für 19,8 Millionen Euro entstehen. Mindestens drei Millionen wird der darauffolgende Umbau des Bestandsobjektes kosten, schätzt Mediclin. Das Land fördert den Neubau mit 17,5 Millionen Euro und den anschließenden Umbau mit zwei Millionen Euro.
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Mehr Plätze, Familienzimmer und Tagesklinik
Der Neubau soll die Bedingungen für Patienten, deren Angehörigen und nicht zuletzt die Mitarbeiter des Mediclin Müritz-Klinikums am Standort Röbel deutlich verbessern. Die Behandlungsplätze sollen sich von derzeit 21 Betten auf später 35 erhöhen. Darüber hinaus werden acht tagesklinische Plätze angeboten. Neu ist das Konzept der Familienzimmer, wie Carsten Krüger, seines Zeichens Kaufmännischer Direktor Psychiatrie Mediclin Müritz-Klinikum, beim offiziellen symbolischen Spatenstich am Donnerstag sagte. Sechs neue Eltern-Kind-Zimmer und ein eigener Bereich mit acht Betten für Heranwachsende zwischen dem 16. und 21. Lebensjahr entstehen im Neubau. Vor allem die Familienzimmer sollen dazu dienen, dass sich Familien gegenseitig Halt geben, betonten die Bauherren.
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Die festgelegte Zeitschiene sieht die Grundsteinlegung im Sommer und das Richtfest im Winter dieses Jahres vor. Nach der geplanten Fertigstellung im ersten Quartal 2024 soll dann der Umbau des Bestandsgebäudes angegangen werden.
Vorhaben als Meilenstein beschrieben
Krüger bezeichnete die Millioneninvestition gegenüber Landes-Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) als Meilenstein. „2011 haben wir angefangen, darüber nachzudenken“, blickte Carsten Krüger zurück. Der Bedarf an kinder- und jugendpsychiatrischer Betreuung sei vorhanden und steige. Das liegt laut Philipp Schlösser, Regionalgeschäftsführer Ost und Südwest beim Mediclin-Klinikum, an geburtenstarken Jahrgängen und an den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Carsten Krüger machte es konkret: „Kinder leiden unter der Corona-Pandemie – das spüren wir am Ende dieser Versorgungskette auch.“
Ministerin sieht viele Vorteile
Gesundheitsministerin Drese lobte die Pläne: Mehr Platz, kurze Wege zu den Behandlungen und Familienzimmer – es sei vorteilhaft, dass sich nahezu alle Behandlungsbereiche unter einem Dach befinden.
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