Neue Ideen
Kunst und Nachhaltigkeit finden in Bollewicker Scheune ein Heim
Bollewick / Lesedauer: 3 min

Nadine Schuldt
„In der Feldsteinscheune trifft sich die künstlerische Ausdrucksweise des Alten und des Neuen in Form von Kunst wieder“, sagt Sandra Bartocha. Die freiberufliche Fotografin war kürzlich zur Eröffnung der Ausstellung „GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres 2019“ zu Besuch. Mit ihren Worten spielt sie jedoch auf das Vorhaben von Bollewicks Bürgermeisterin Antje Styskal an. Sie möchte die Feldsteinscheune nämlich gern zu einem Haus für Kultur und Bildung machen. Ein wichtiger Teil davon seien Ausstellungen wie die der GDT, der Gesellschaft für Naturfotografie.
Neue Schinko-Ausstellung geplant
Bis zum 6. September können Besucher nun im großen Veranstaltungssaal des Hauses, der Tenne, 90 hochkarätige Fotografien aus 30 Ländern betrachten. Darunter seien mit Jan Leßmann, Thomas Hempelmann sowie Maximilian Hilkmann auch junge Fotografen, die aus Mecklenburg-Vorpommern stammen, so Sandra Bartocha. „Thomas Hempelmann hat seine Motive gut beobachtet und grafisch reduziert dargestellt“, sagt Bartocha über die Aufnahmen, die heimische Tierarten zeigen. Insgesamt werden die 90 Fotografien in neun Kategorien präsentiert.
Die Bürgermeisterin sowie Scheunen-Mitarbeiterin Doreen Hörning möchten perspektivisch die GDT-Ausstellung zum „Europäischen Naturfotografen“ jedes Jahr ins Haus holen. So solle es einen Raum geben, in dem man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Zugleich solle im Obergeschoss auch ein Raum mit Werken von Röbels Ehrenbürger Werner Schinko eingerichtet werden. „Maximal 70 Bilder werden dort hängen“, sagt Styskal. Die Bürgermeisterin hofft, dass die Ausstellung bis Ende des Jahres eröffnet sei. Lutz Kroh, der die Schau kuratiert, geht dagegen davon aus, dass die Dauer-Ausstellung erst 2021 kommt. „Nach dem 6. September wird es jedoch eine Schinko-Verkaufsausstellung in der Scheune geben“, so Kroh. Dabei werden Druckgrafiken und auch ein paar Skizzen zu sehen sein, so Kroh. Zum Thema Kunst und Werner Schinko hat Antje Styskal noch weitere Ideen. So könnte man beispielsweise von der Grundschule am Gildekamp, in der nach der Sanierung auch ein Schinko-Raum einziehen soll, bis zur Feldsteinscheune einen Schinko-Pfad entwickeln.
Auch Bildung steht auf dem Programm
Neben der Kunst soll auch das Thema Nachhaltigkeit künftig in der Scheune im Bereich Bildung ganz großgeschrieben werden. „Wir wollen künftig auch ein Bildungswerk gründen“, blickte Antje Styskal voraus. Eine Studentin aus Eberswalde wolle ihnen dabei helfen, freut sie sich. Sie gehörte zu den Studenten der Hochschule für nachhaltige Entwicklung, die Bollewick Anfang Juli besuchten. So hätten die jungen Leute nicht die Scheune gesehen, sondern auch den Biohof Freilandschweine von Helmut Solf sowie den Landwirt Henk van der Ham besucht.
Für Bürgermeisterin Antje Styskal ist klar, dass sie den Kontakt zur „Wissensschmiede“ halten wird. Zugleich wolle sie mit der Scheune auch das Interesse der hiesigen Jugend wecken. „Wir haben hier eine Käserei und einen Landwirt und wir wollen die Jugendlichen für die regionalen Produkte und damit auch deren Entstehung auf dem Land begeistern“, erläuterte Antje Styskal.