Kurabgabe bald Pflicht – Auch Tagesbesucher müssen künftig zahlen
Waren / Lesedauer: 2 min

Nach fünf Jahren soll die Warener Stadtvertretung in ihrer nächsten Sitzung eine neue Kurabgabensatzung verabschieden. Dabei geht es nicht nur um eine Anhebung der Kurabgaben, sondern gleichzeitig um eine Anpassung an die aktuelle Rechtslage.
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Allein 800 Reisebusse in der kommenden Saison
Die sieht nämlich vor, dass nicht nur Übernachtungsgäste die Kurabgabe zahlen, sondern ebenso Tagesgäste. Und davon kommen in der Saison reichlich in das Heilbad an der Müritz: Allein mit 800 Reisebussen rechnet die Stadt in der kommenden Saison.
Fünf Parkautomaten im Stadtgebiet
Der Satz soll 1,80 Euro in der Hauptsaison und 1,30 Euro in der Nebensaison betragen. Um den Gästen den Erwerb der Tages-Kurkarte so einfach wie möglich zu machen, sollen fünf Parkautomaten im Stadtgebiet (zum Beispiel am Müritzeum-Parkplatz) so umgerüstet werden, dass sie auch die Kurkarten ausgeben. Entsprechende Kontrollen sollen die Stadtläufer stich- und schwerpunktmäßig durchführen. Weitere Kontrolleure eigens einzustellen, sei nicht geplant. Das wurde jüngst in einer Sitzung des Finanzausschusses bekannt.
Noch vor drei Jahren dagegen votiert
Damit zeichnet sich in dieser Frage eine Kehrtwende ab. Noch vor drei Jahren hatten die Stadtvertreter gegen die Erhebung einer Tagesabgabe votiert, weil sie den dafür notwendigen Aufwand für zu hoch hielten.
Der volle Satz wird auch am Anreise- und Abreisetag fällig
Doch auch für alle anderen Erholungsuchenden im Heilbad kommen höhere Kosten zu. Die Kurabgabe wird allgemein in der Hauptsaison von 2 Euro pro Tag auf 2,75 Euro steigen. Außerdem ist künftig sowohl am An- wie am Abreisetag der volle Satz fällig. Die bisherige Praxis, beide Tage zusammenzufassen und dafür nur einmal die Abgabe zu berechnen, sei eine Ungleichbehandlung gegenüber den Tagesgästen, die ja auch nicht stundenweise bezahlen könnten.
Meldezettel bald in digitaler Form möglich
Nach Schätzung der Stadtverwaltung kommen pro Jahr etwa 600 000 Tagesgäste nach Waren. Würden alle eine Abgabe zahlen, könnte mehr als eine Million Euro zusammenkommen. Dies würde allerdings die Freiwilligkeit der Zahlung voraussetzen, woran kein Stadtvertreter glauben mag. Im Übrigen bemüht sich die Verwaltung darum, die bisher gängigen Meldezettel in eine digitale Form zu überführen, wie sie inzwischen immerhin von rund zehn Prozent der gewerblichen Vermieter genutzt werde. Das vereinfache den Verwaltungsaufwand für beide Seiten. Im Zuge dessen soll die bisherige Praxis, dem Vermieter diesen Aufwand durch eine „Provision“ zu vergüten, entfallen. In Kraft treten soll die neue Verordnung mit den entsprechenden Veränderungen mit Beginn des zweiten Quartals des laufenden Jahres.