Infrastruktur
Lang erwarteter Radweg wird endlich gebaut
Bollewick / Lesedauer: 3 min

Miriam Brümmer
Weil Baudezernent Torsten Fritz ein positives Zeichen nach der langen Zeit des Wartens setzen wollte, entschied er sich trotz der Temperaturen unter Null Grad Celsius für den symbolischen Spatenstich auf dem alten Bahndamm, der mehr ein Startschuss war. Hier soll nun die Radweg-Südverbindung zwischen Röbel und Stuer entstehen, von wo aus der Bärenwald erreichbar ist.
Bereits 2017 wurde über den Baubeginn gesprochen. Damals hätte das Projekt noch um die 800 000 Euro insgesamt kosten sollen. „Inzwischen sind wir bei 1,4 Millionen Euro“, sagte Torsten Fritz, wovon 951 000 Euro auf den Bau und 261 000 Euro auf die Ausgleichsmaßnahmen entfallen. Das seien Größenordnungen, die der Landkreis über den Haushalt nur schwer stemmen könne. Ein Grund dafür, dass es so lange gedauert habe, sei das Einwerben von Fördermitteln. Das Land bezuschusst die Maßnahme mit etwa 1,2 Millionen Euro. Das ist ein Anteil von 90 Prozent der Gesamtkosten. Die übrigen zehn Prozent von etwa 136 000 Euro trägt der Landkreis.
Landkreis trägt Verantwortung
Röbels Bürgermeister Andreas Sprick begrüßte den Startschuss für den Baubeginn. Der eigentliche Startschuss für das Projekt war eine der ersten Entscheidungen des damals noch jungen Landkreises Mecklenburgische Seenplatte im Jahre 2012. Die Gemeinden wurden erst 2014 mit ins Boot geholt. Somit könnte der Abschluss des ersten Bauabschnittes genau zehn Jahre später vollzogen werden. Das sei eine lange Zeit, doch „besser jetzt als nie“, denn in der Zwischenzeit wurden große Baumfällarbeiten auf der Strecke durchgeführt. Die seien jedoch wieder nachgewachsen und würden zusätzliche Kosten verursachen, so Andreas Sprick.
Nach Aussage des Baudezernenten ist dieser Radweg mindestens drei Mal aus dem Haushalt gestrichen worden, weil das Innenministerium der Meinung war, dieses Bauvorhaben sei Aufgabe der Gemeinden. Doch da der Radweg gemeindeübergreifend ist, fällt er doch in die Verantwortung des Kreises.
Für die nächsten Bauabschnitte müssten erst Gespräche erfolgen. Dabei soll es um die Varianten gehen, die umgesetzt werden können. Denn inzwischen haben sich Änderungen ergeben, wie zum Beispiel ein straßenbegleitender Radweg an der 198, die neue Planungen erfordern. Am Ende soll die sinnvollste und für die Touristen attraktivste Trasse gebaut werden, unter Berücksichtigung des Alltagsverkehrs wie zum Beispiel der Schulwege.