Penzliner Männerchor

Lebenslust durch Sangesfreuden – Tenor feiert Doppel-Jubiläum

Penzlin / Lesedauer: 3 min

Tenor Ulrich Möller zählt zu den erfahrensten Sangesbrüdern im Penzliner Männerchor. Heute feiert er nicht nur 90. Geburtstag, sondern zudem noch ein besonderes Jubiläum.
Veröffentlicht:05.03.2020, 08:38
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  • Author ImageSusann Salzmann
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Ulrich Möller hat sein Lebenselixier für ein langes, glückliches Leben gefunden. Der Penzliner feiert heute seinen 90. Geburtstag und schwärmt wortwörtlich in höchsten Tönen von dem, was sein Leben lieb und teuer macht. Neben seiner Ehefrau Waltraud ist das der Penzliner Männerchor. Mit ihm eroberte Möller in seiner Zeit der Mitgliedschaft die Bühnen Deutschlands – und darüber hinaus.

Möller trat mit dem Chor schon in Berlin und Köln, aber auch auf internationalen Bühnen in der Tschechoslowakei und Polen auf. In diesem Jahr feiert der singfreudige Senior neben seinem runden Geburtstag auch ein Chorjubiläum. „Seit 65 Jahren gehöre ich zum Chor und er zu meinem Leben“, erzählt der ehemalige Postzusteller kurz vor der Probe in der entsprechenden Chortracht: ein edler, dunkelblauer Anzug, hellblaues Hemd und rot-weiß gepunktete Fliege. Vor über einem halben Jahrhundert – es war das Jahr 1954 – entschloss sich der damals 25-Jährige, dem Chor beizutreten. Seitdem ließ er seine hohe Stimme rund 3000 Mal bei Proben und Auftritten erklingen.

Sentimentale Erinnerungen an Mecklenburg-Hymne

Der heitere Männergesang habe ihn fasziniert. Die betörenden Melodien waren noch meterweit abseits der Mauern der Penzliner Gaststätte „Wallschlösschen“ zu hören. Dort liefen die Männerstimmen des Penzliner Chores zur Höchstleistung auf. Ulrich Möller blieb das nicht verborgen. Schon als Kind nicht, als der Chor in jenem Wallschlösschen probte, in dem seine Mutter kellnerte.

Volkslieder begeistern Ulrich Möller seit Kindesbeinen an. Sie vermitteln ein Heimatgefühl. Und Gott, lacht er im Gespräch mit dem Nordkurier, habe ihm scheinbar eine ganz wohlklingende Stimme mitgegeben, doch das Singen und ein Gefühl für Noten – das alles habe er erst durch den ehemaligen langjährigen Chorleiter Kurt Köhn gelernt. Als das Geburtstagskind 1954 den neuen Sangesbrüdern beitrat, übernahm der studierte Lehrer Kurt Köhn mit gerade einmal 24 Jahren den Posten des Chorleiters.

Ein Lied, bei dem die Augen des Seniors noch heute feucht werden, ist die Mecklenburger Hymne „Wo die grünen Wiesen leuchten“, erzählt Möller, der an der gut 40-köpfigen Sängergemeinschaft die „einzigartige Kameradschaft“ schätzt. Denn die regelmäßige Teilnahme an den wöchentlichen Proben, schaut er in die Mitgliedermenge, wären für ihn kaum möglich, wenn sich nicht abwechselnd jemand fände, der ihn von Zuhause zum Probeort in der Neuen Burg Penzlins oder zu den Auftritten mitnehmen würde. Genau diese musikalischen Herausforderungen und Fürsorge seiner Sangesbrüder lassen Möller in höchsten Tönen von seinem Chor schwärmen. So, dass er diesem so lange wie möglich auch weiterhin die Treue halten wird.