Spende übergeben

Leserhilfswerk sorgt für schattige Zimmer im Hospiz

Waren / Lesedauer: 2 min

Stark sein an Stellen, an denen andere Unterstützung benötigen: Nach dieser Maxime hat das Leserhilfswerk des Nordkurier dem Warener Hospiz geholfen.
Veröffentlicht:28.07.2021, 19:42

Von:
  • Susann Salzmann
Artikel teilen:

Schattenspender haben an heißen Tagen im Warener Hospiz eine besondere Bedeutung. Markisen können dafür sorgen, dass es in den Zimmern für die schwer- und todkranken Bewohner angenehm kühl bleibt und dass im Zimmer nicht alle Jalousien heruntergezogen werden müssen und so gänzlich den Blick in die grüne Natur verbergen. Den Wunsch nach Markisen konnte sich das Hospiz im Heilbad nun dank der Spender für das Leserhilfswerk des Nordkurier erfüllen.

Freude über neue Markisen

Die Vorstandsvorsitzende des Leserhilfswerkes, Christine Rautenberg, übergab jetzt den symbolischen Scheck über 28 000 Euro an Einrichtungsleiterin Claudia Bajorat. Letztere strahlte über das ganze Gesicht und dankte den vielen Spendern, denn die Markisen sorgen für ein angenehmeres Raumklima in den Zimmern für die Kranken. Zwölf Räume verfügen nun über eine Markise, die über dem zimmerzugehörigen Balkon angebracht ist. Zusätzlich wurden weitere (Trenn-)Markisen von dem Geld beschafft. Bei Bajorat ist die Erleichterung über die geglückte Anschaffung groß. Immerhin sind derzeit alle zehn Zimmer belegt.

Großer Bedarf

Die tatsächliche Nachfrage ist aber größer als das vorhandene Angebot. So ist es kaum verwunderlich, dass eine Warteliste für einen Hospizaufenthalt existiert. Und die Bewohner kommen längst nicht ausschließlich aus der Seenplatte, sondern auch aus dem Rostocker oder Wittstocker Raum. Laut Claudia Bajorat gibt es derzeit zwischen sechs und acht Anfragen, für die momentan die Kapazität leider nicht ausreiche. Die „Gäste“ – wie die Hospizleitung die Bewohner nennt – werden derzeit von 18 Pflegekräften und einer Sozialarbeiterin betreut.

Einrichtung muss Kostenanteil selbst aufbringen

Für das Warener Hospiz zählt jede Spende. Die Finanzierung läuft zu 95 Prozent über Pflege- und Krankenkassen. Fünf Prozent der Gesamtkosten muss die Einrichtung jedoch selbst aufbringen – beispielsweise durch Spenden. Der „Eigenanteil“ scheint klein, doch dahinter steckt eine fünfstellige Summe. „Das bedeutet für uns jährlich Summen zwischen 50 000 und 80 000 Euro, die wir stemmen müssen“, veranschaulichte Claudia Bajorat. Doch vielen Menschen ist offenbar bewusst, wie wichtig das Hospiz ist: So gingen allein im gesamten Jahr 2020 laut Bajorat mehr als 60 000 Euro Spenden ein.

Großzügige Leser

Das Leserhilfswerk des Nordkurier konnte 2020 ebenfalls als Spitzenjahr verbuchen: Insgesamt über 143 000 Euro gingen als Spenden ein, so Rautenberg. In der Vergangenheit waren es einmal als bisheriges Maximum rund 110 000 Euro, freute sich Rita Hidde vom Leserhilfswerk über den Erfolg.