Fahrgasthafen

Mit Sparkurs soll Umbau der Steinmole in Waren klappen

Waren / Lesedauer: 2 min

Damit das Tourismusprojekt nicht ins Wasser fällt, muss eine abgespeckte Variante geplant werden. Doch haben Warens Politiker Lust auf die Sparversion?
Veröffentlicht:09.03.2023, 05:47

Von:
  • Ingmar Nehls
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Der Rotstift der Planer hat zugeschlagen. Der Umbau des Fahrgasthafens Steinmole in Waren könnte deutlich günstiger, aber auch bescheidener ausfallen. Vorausgesetzt, die Stadtpolitiker unterstützen den Sparkurs, der die Stadtkasse dennoch wesentlich stärker belasten würde, als es die Planungen bisher vorgesehen hatten.

Nachdem die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses bereits mit sechs Stimmen für und mit drei gegen den Vorschlag der Verwaltung gestimmt hatten, sind heute Abend die Mitglieder des Hauptausschusses gefragt.

Schwerin stellt für Zuschuss Bedingung

Die ursprüngliche Schätzung aus der Vorplanung des Jahres 2018 lag bei 9,3 Millionen Euro. Die Kostenberechnung der aktuellen Entwurfsplanung aus dem August 2022 wies Gesamtprojektkosten von etwa 11,3 Millionen Euro aus. Allerdings stand dabei noch eine Landesförderung von bis zu 90 Prozent in Aussicht. Nun will Schwerin maximal fünf Millionen Euro beisteuern — aber auch nur dann, wenn das Projekt nicht mehr als zehn Millionen Euro kostet.

Um den Eigenanteil der Stadt so gering wie möglich zu halten und dabei das Ziel, die Fahrgastschifffahrt aus dem Stadthafen an die Steinmole zu verlegen und mit sieben Liegeplätzen, zuzüglich eines Versorgungskais, zu erreichen, mussten also Anpassungen und Kostenreduzierungen in der Ausführung der Gestaltung des Fahrgasthafens Steinmole vorgenommen werden.

Spundwand auf der Ostseite stark beschädigt

Wie in der Präsentation von der IPO Unternehmensgruppe GmbH in einer ersten groben Zusammenstellung aufgezeigt wurde, sind jetzt Gesamtprojektkosten von 9,5 Millionen Euro zu erwarten. So wurden unter anderem bei den Freianlagen 810.000 Euro eingespart, bei den Bauwerken auf der Westseite 370.000 Euro, bei den Bauwerken auf der Ostseite 240.000 Euro, bei der Fahrrinne 65.000 Euro, bei der Erschließung 120.000 Euro und bei der Beschilderung 30.000 Euro.

Selbst wenn sich die Kommunalpolitik jetzt gegen den Ausbau der Steinmole entscheiden sollte, bleibt eine Sanierung auf dem Tisch, da die Stahlbetonspundwand auf der östlichen Seite der Mole durch Alkali–Kieselsäure–Reaktionen erheblich beschädigt wurde. Am Bau einer neuen Stahlspundwand wird die Stadt aber nicht vorbeikommen. Die Rede war von Sanierungskosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Dafür werde es aus Schwerin aber keine Förderung geben. Das heißt, dass Waren vielleicht nur noch eine Sanierung statt eines größeren Hafens bekommen könnte und dafür 3,5 Millionen Euro plus die 1,2 Millionen Euro Planungskosten für das andere Projekt tragen müsste.