Millionenprojekt in Klink
Neues Hotel an der Müritz – Warum dauert das so lange?
Klink / Lesedauer: 3 min

Susann Salzmann
Als das bekannte Müritz-Hotel direkt am Ufer des Sees 2017 gesprengt wurde, wuchs bei den Klinkern die Hoffnung auf einen neuen Hotelbau. Das hatte die Avila-Gruppe als Eigentümerin auch in Aussicht gestellt. Ein Millionen Projekt für die Gemeinde Klink. Doch das einzige, was auf dem Gelände gedeiht, ist seitdem Unkraut. Thorsten Eckert (Avila Management & Consulting AG) verkündete auf Nachfrage: Im Frühjahr 2021 rollen angeblich die Bagger auf dem Gelände.
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Start-Termin wurde mehrfach verschoben
Die zuständige technische Leiterin hat den Zeitraum für den ersten Spatenstich des gut 60 Millionen Euro teuren Baus ausgemacht. Schon jetzt sei aber klar, dass das Mega-Bauprojekt mit massivem Zeitverzug errichtet werden wird. Schließlich waren für den ersten Spatenstich bereits zwei Termine – Mitte 2019 und danach Mitte 2020 – angesetzt. Beide Termine konnten nicht gehalten werden. Erst wartete das Unternehmen auf die Baugenehmigung; im laufenden Jahr habe die Pandemie, aber auch länger andauernde Vertragsabsprachen mit dem künftigen Hotelbetreiber dafür gesorgt, dass der Termin nicht eingehalten werden konnte, begründete Eckert den bisherigen Verzug.
Bekannte Hotel-Gruppe soll ins Geschäft einsteigen
Der Plan der Avila-Gruppe war es von Anfang an, das spätere Hotel nicht selbst zu betreiben, sondern sich dazu einen Partner mit ins Boot zu holen. „Dorint wird das Hotel betreiben“, so Eckert. Avila setzt damit auf einen namhaften Partner in der Beherbergungsbranche, der Tagungshotels genauso wie Urlaubshotels und Ferienhäuser betreut. Dorint versorgt seine Gäste nach eigenen Angaben an 62 Hotel- und Resort-Standorten in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz.
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Und er soll in den kommenden Jahren auch den siebengeschossigen Bau mit 248 Zimmern direkte am Müritzufer in Klink betreuen. Der neue Betreiber bringt laut Eckert aber auch einige Wünsche mit. Das bedinge Umplanungen, beispielsweise die Verlegung von Wellness- und Konferenzbereichen.
Jede Verzögerung geht zulasten der Rehaklinik
Jede zeitliche Verzögerung, die es nun noch beim Bau gibt, ging bislang auch zulasten der Klinker Reha-Klinik, die unter anderem Transplantationspatienten versorgt und auch zur Avila-Gruppe gehört. Die Klinik benötigt dringend personelle Unterstützung. Die Avila-Gruppe setzt dafür auf indische Ordensschwestern des Ordens „Sisters of the little flower of Bethany (Schwestern der kleinen Blume von Bethanien). Insgesamt 15 ausgebildete Krankenschwestern sollen den Personalengpass lindern. Untergebracht werden sollen sie in einem Schwesternwohnheim mit Gebetsraum. Dieses Gebäude kann aber erst gebaut werden, nachdem wiederum der Rohbau des Hotelneubaus steht. Dazu hat sich die Avila-Gruppe in einem Durchführungsvertrag verpflichtet. Da sich diese Umsetzung noch mindestens ein Jahr hinziehen wird, will die Unternehmensgruppe nun erst einmal zwei Ordensschwestern an die Klinker Reha-Klinik schicken, die in der Nähe zur Klinik wohnen werden, teilte Thorsten Eckert mit. Sie sollen das Klinikpersonal bereits ab den Herbstmonaten unterstützen.