Gastronomie
Parkplatz-Streit am Landcafé geht in die nächste Runde
Neu Schönau / Lesedauer: 2 min

Ingmar Nehls
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg – das meint zumindest Thomas Diener. Der CDU-Landtagsabgeordnete hat die Diskussionen über das Parkverbot in Neu Schönau im Nordkurier verfolgt und besuchte jetzt das kleine Landcafé „limlaru“ der Familie Henkel.
Kreistagspräsident will vermitteln
„Das Café sticht hervor. Es ist wirklich ein Kleinod, das die Familie dort geschaffen hat. Der Mut, den sicheren Job als Ärztin für die Kinder aufzugeben und etwas Neues aufzubauen, verdient allen Respekt“, sagt Thomas Diener. Der Kreistagspräsident ist allerdings nicht nach Neu Schönau gefahren, um Kuchen zu probieren, sondern um sich vor Ort ein Bild davon zu machen, warum die Wellen hochschlagen – und wie man das Problem mit den Parkplätzen lösen kann.
Nachdem die Familie einen alten Stall drei Jahre lang mit viel Liebe, Geld und Schweiß ausgebaut und darin das Café im vergangenen November eröffnet hatte, regte sich Widerstand im Dorf. Denn für wenige Stunden an den Sonntagen und manchmal auch am Samstag haben Café-Besucher ihre Autos abgestellt – und zwar im öffentlichen Raum.
„Es gibt die Interessen der Cafébetreiber auf der einen Seite und die der Einwohner, die gerne wieder die Herstellung des Dorffriedens möchten, die gerne ihre Ruhe und Privatsphäre zurück möchten, die den Verkehr nicht wollen, auf der anderen Seite“, beschreibt Bürgermeisterin Christiane Haack den Konflikt. Seit Dezember 2022 sei auf jeder Gemeindevertretersitzung über das Thema gesprochen worden. Ende Januar sei dann beschlossen worden, ein Halteverbot zu prüfen, das dann im März auch recht plötzlich durch Aufstellen von Schildern angezeigt wurde. Zuvor hatte das Amt Seenlandschaft auch Kontrollen an den Wochenenden durchgeführt.
Mehrere Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt
„Die Verkehrssituation ist tatsächlich schwierig, weil das Dorf ja fast wie eine Sackgasse ist“, meint Thomas Diener, der selbst Bürgermeister von Möllenhagen und Amtsvorsteher ist. Trotzdem seien Lösungen möglich, „und dafür muss man alle an einen Tisch holen. Alle müssen aufeinander zugehen, nach vorne schauen, statt lange auszuwerten, wer wann was hätte machen sollen.“
So böte sich ein Seitenstreifen an der Gemeindezuwegung zu dem Café als mögliche Parkplatzfläche an. Auch die Idee, eine Fläche Grünland vom Bauern am Ortseingang zu pachten und diese temporär als Parkplatz zu nutzen, könne man unterstützen, sagt Thomas Diener, schließlich sei das auch bei jedem Dorffest möglich. Diener würde sich einsetzen und auch zwischen den Genehmigungsbehörden vermitteln, kündigte er an.