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Übergabe

Penzlin feiert neues Wohngebiet

Penzlin / Lesedauer: 3 min

Wo früher Nelken, Rosen, Gurken und  Tomaten wuchsen, sollen schon bald Eigenheime in den Himmel schießen.
Veröffentlicht:26.05.2023, 12:29

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Die ersten Grundstücke sind am Donnerstag schon verkauft worden. „Eine Penzliner Baufirma hat zwei Grundstücke erworben und möchte hier Häuser mit Mietwohnungen bauen“, erzählte Bernd Kohn am Freitag bei der feierlichen Übergabe des neuen Wohngebiets an der alten Gärtnerei in Penzlin.Von den 25.000 Quadratmetern können 19.000 bebaut werden. Vorgesehen sind 20 Grundstücke zwischen 750 und 1200 Quadratmetern mit einem Preis von 100 Euro pro Quadratmeter. Der B–Plan sieht eine Bebauung mit einem Vollgeschoss vor als typische Eigenheimbebauung in Penzlin.

Einst standen hier Gewächshäuser

Hier sollen neue Eigenheime in Penzlin entstehen.
Hier sollen neue Eigenheime in Penzlin entstehen. (Foto: Ingmar Nehls)

30 Jahre lag die Fläche brach. Um 1959 wurde an dem Standort ein Gartenbaubetrieb mit einer größeren Gewächshausanlage errichtet. In den Glas– und Foliengewächshäusern wuchsen Nelken und Rosen, Gurken, Tomaten und Paprika, die einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung leisteten. „In großen Mieten wurde Kohl für die Versorgung im Winter eingelagert“, erzählte Penzlins Bürgermeister Sven Flechner, der eine ganz besondere Beziehung zu dem Gelände hat. Denn sein Vater hatte den Betrieb mit aufgebaut und als kleiner Junge rannte er hier mit der Gießkanne umher.

„Darum haben wir das durchgezogen ...“

Reste des Betriebes sind die Hallen, die heute noch vom Betrieb Stadtmühle genutzt werden. 1988 wurden die Gewächshäuser zwar noch erneuert, aber schon im Winter 1993/94 wurde der Betrieb eingestellt. Nun sollen hier Häuser in den Himmel wachsen, obwohl das Klima gerade alles andere als optimal ist. Am 8. Oktober 2019 fasste die Stadtvertretung Penzlin den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Wohngebiet Alte Gärtnerei. Im September 2020 wurde der B–Plan beschlossen und das Baurecht war gegeben. Im Dezember 2021 wurde die Erschließungsvereinbarung mit dem Müritz–Wasser-/Abwasserzweckverband getroffen und im Frühjahr 2022 wurden die Erschließungsarbeiten ausgeschrieben. "Mit dem Ausbruch des Krieges stiegen die Preise, die Verfügbarkeit von Baumaterialien wurde zum Problem und die Zinsen stiegen. Aber das Leben geht weiter und es wird auch in Zukunft gebaut. Darum haben wir das durchgezogen. Denn eine Verschiebung, die im Raum stand, hätte zu noch höheren Kosten geführt“, sagte Bernd Kohn. 

Auch noch andere Geschäftsfelder

Kohn ist kein typischer Investor, sondern Landwirt. Doch die Agrar GmbH Penzlin fährt nicht nur die Ernte von 1100 Hektar landwirtschaftlicher Fläche mit Weizen und Raps ein, sondern beackert auch andere Wirtschaftsfelder. So betreibt die Firma eine Biogasanlage und hat schon mehrfach brachliegende Agrarfläche in Absprache mit Gemeinden zu Wohngebieten oder wie in Werder zu einem Campingplatz umgewandelt. Nun soll das neue Wohngebiet in Penzlin vermarktet werden, worüber sich Sven Flechner freut. „Gerade junge Familien interessieren sich für Baugrundstücke in Penzlin. Penzlin im Städtedreieck Neubrandenburg–Waren–Neustrelitz mit guter Verkehrsanbindung gelegen, ist als Grundzentrum eingebettet in eine wunderschöne Kulturlandschaft ein attraktiver Wohnstandort im Herzen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte“, sagte Flechner.

Wie soll sie heißen?

Auflage für den Investor war es auch, den bestehenden Pappelweg im Bereich des zukünftigen Wohngebiets zu erneuern. Beim symbolischen Schnitt des Bandes stellte sich allerdings die Frage, wie denn die neue ringförmig angelegte Erschließungsstraße heißen soll. Darüber habe man bereits im Stadtentwicklungsausschuss beraten und bei der nächsten Sitzung des Stadtvertreter am 6. Juni soll auch der Beschluss gefasst werden. In Anlehnung an die Straßen drumherum, die alle Namen von Bäumen tragen, soll es der Ahornweg werden, klärte Flechner auf. 

Das nächste Wohngebiet, das erschlossen werden soll, ist die Kälberkoppel, die sich weitgehend parallel zur Warener Chaussee befindet und Platz für 15 Grundstücke bietet.