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Tierschutz

Rentnerin mit ausgesetzten Katzen allein gelassen

Kaeselin / Lesedauer: 2 min

Gretel Schmidt-Finke fand zwei junge Katzen auf ihrem Hof in Kaeselin. Die Rentnerin kann die Tiere nicht selbst behalten. Ordnungsamt und zwei Tierheime drücken sich offenbar vor der Verantwortung.
Veröffentlicht:20.12.2017, 19:51

Von:
  • Malte Schindel
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Die Rentnerin Gretel Schmidt-Finke bemerkte zwei kleine Katzen auf ihrem Hof. „Die Tiere sind gepflegt, zahm und zutraulich. Das sind Hauskatzen”, sagt sie. „Die sind mir nicht einfach so zugelaufen. Sie wurden ganz gezielt bei mir ausgesetzt.”

Schmidt-Finke besitzt ein mehr als 3000 Quadratmeter großes Anwesen. Ihre Zeit widmet sie ihren zehn Ponys, einem Pferd und einem Hund. „Da hatte jemand keine Verwendung für die Katzen und dachte sich, dass ich sie schon aufnehmen würde.” Die Tierfreundin hat aber erstens keine Zeit mehr für die Katzen und zweitens auch Angst über die beiden zu stolpern und sich zu verletzen. Und dann ist da noch ihr Hund, der Katzen überhaupt nicht leiden kann. Die Katzen müssen also weg. Aber wohin?

Ordnungsamt und Tierheim helfen nicht

Das Ordnungsamt Röbel konnte Schmidt-Finke nicht helfen. Dort riet man ihr nur, dass sie die Katzen auf keinen Fall füttern soll. Dann suchen sie sich wieder ihren Weg nach Hause, sagte man ihr. Beim Ordnungsamt sei man davon überzeugt, dass die Katzen nicht ausgesetzt wurden. So etwas würden Menschen nicht machen. Auf Nordkurier-Nachfrage hieß es von Amtsleiterin Renate Utecht, dass das Ordnungsamt zwar Fundtiere vermittelt, es bei Katzen jedoch eine „schwierige Situation” sei. „Bei Katzen geht man nicht von Fundtieren aus, da sie sich draußen frei bewegen.”

Die Rentnerin wandte sich an die Tierpension Ingo Töwe in Röbel. „Zunächst war man sehr interessiert an den Katzen, und auch sehr nett. Allerdings kam dann nichts mehr.” Auf Anrufe und Nachrichten sei seitens des Tierheims nicht mehr reagiert worden, sagt Schmidt-Finke.

Auch kein Platz in Malchow

Auch das Tierheim in Malchow hatte keine freudige Antwort für Schmidt-Finke. Dort wurde ihr mitgeteilt, dass Kaeselin nicht im Aufnahmekreis von Malchow liege. Auf Nordkurier-Nachfrage hieß es von Tierpflegerin Sibylle Frenz wiederum, dass es keinen Platz mehr für die Stubentiger gebe.

In ihrem Dorf fühlt sich auch niemand verantwortlich für die Vierbeiner. „Ich habe überall nachgefragt, niemand vermisst Katzen.” Es wisse auch keiner, wem sie gehören könnten, sagt Schmidt-Finke. Sie vermutet, dass die eigentlichen Herrchen von außerhalb kommen.