Neue Ausstellung
Schliemann-Museum präsentiert sagenhafte Orte
Ankershagen / Lesedauer: 3 min

Ingmar Nehls
Das Erzählen von Sagen gehört seit 2021 zum immateriellen Unesco-Weltkulturerbe. Auch das Schliemann-Museum Ankershagen gehört zu einer anerkannten Einrichtung, die dieses Erbe pflegt. Insgesamt sind 50.000 Sagen aus Mecklenburg-Vorpommern bekannt.
Geschichten und Fundplätze rund um Ankershagen im Fokus
Für die neue Sonderausstellung „Sagenhafte Archäologie“, die am Freitagnachmittag feierlich im Heinrich-Schliemann-Museum eröffnet worden ist, arbeiteten Museumsleiterin Undine Haase und Archivar Rainer Hilse eng mit der Studentin Felicitas Ehmig von der Universität Rostock zusammen. Sie wählten insbesondere Geschichten und Fundplätze aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, bevorzugt aus der Umgebung Ankershagen, aus.

Diese Sagen faszinierten schon Heinrich Schliemann in seiner Kindheit, wie aus seiner Autobiografie hervorgeht. Ganz besonders begeisterte sich Heinrich Schliemann für die Sage von Henning Holstein, einem Raubritter, der auf der einstigen Burg Ankershagen gelebt, und einen Anschlag auf den damaligen Herzog von Mecklenburg-Güstrow, Albrecht VII. (1486‐1547) geplant haben soll.
Ob unterirdische Gänge, der Schatz in der Kirche oder das Hünengrab mit der goldenen Wiege: Die Gegend rund um Ankershagen ist reich an geheimnisvollen Sagen und Legenden, die letztendlich Heinrich Schliemann zu seiner späteren Arbeit als Archäologe inspirierten.
Wieder Schliemann-Spezial mit Kaffee und Kuchen im Anschluss
Diese und viele weitere sagenhafte Orte mit archäologischem Ursprung in der Müritzregion besuchte Felicitas Ehmig und recherchierte dazu in den Bibliotheken. Das Ergebnis ihrer Arbeit wird nun bis März 2024 im Rahmen der Sonderausstellung „Sagenhafte Archäologie“ im Schliemann-Museum Ankershagen präsentiert. Insbesondere für Einheimische gibt es dabei viel Spannendes und Interessantes zu erfahren. Dazu wird das Thema auch für Kinder im „Sagenstübchen“ erlebbar gemacht.
Regelmäßig finden im Dachgeschoss des ehemaligen Pfarrhauses Sonderausstellungen statt. Diese beschränken sich nicht nur auf Themen rund um die Person Heinrich Schliemann, sondern gewähren auch einen Einblick in weitere interessante Bereiche. Das Heinrich-Schliemann-Museum hat mittwochs, donnerstags und freitags von 10 bis 16 Uhr und am Samstag und Sonntag von 13 bis 16 Uhr geöffnet.
Am 15. November wird wieder das Format Schliemann-Spezial angeboten, bei dem man in einer kleinen Gruppe ab 14 Uhr durch die neue Dauerausstellung geführt wird und einen Überblick über das facettenreiche Leben Heinrich Schliemanns geboten bekommt. Im Anschluss gibt es Kaffee und Kuchen.
Herbstlese heißt es am 18. November wenn das Museum zur Buchpräsentation von Christa Kostolnik um 14 Uhr einlädt. Die Dorfchronistin Christa Kostolnik hat sich ein weiteres Jahr mit dem Lebenswerk Ulrich Streckers beschäftigt und interessante Neuigkeiten aus den Tiefen der Archive ans Licht gebracht. Der Gutsbesitzer Ulrich Strecker lebte von 1789 bis 1858 und gilt als Reformer des Lehngutes Ankershagen und Ortsgründer von Friedrichsfelde. In ihrer gerade erschienen Publikation hat Christa Kostolnik ihre Forschungsergebnisse zusammengefasst. Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit zum Kauf des Buches.