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Regionalschule

Schulanbau in Waren–West auf gutem Weg

Waren / Lesedauer: 3 min

Die Stadt Waren will eine ihrer Regionalschulen modernisieren. Gut investierte 12,7 Millionen Euro meinen die einen, eine schlechte Verlegenheitsinvestition die anderen.
Veröffentlicht:05.03.2023, 18:39

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Der Matchplan, wie die Regionalschule Waren/West modernisiert werden soll, steht jetzt fest. Denn nachdem bereits der Stadtentwicklungsausschuss und der Bildungsausschuss dem Vorschlag der Verwaltung mehrheitlich zugestimmt haben, gab es jetzt auch eine Mehrheit im Finanzausschuss. Auch wenn die nach langen Diskussionen sehr knapp ausfiel. Vier Mitglieder stimmten dafür, drei dagegen und zwei enthielten sich.

Nun muss nur noch die Stadtvertretung den Neubau von sechs Förder– und sechs Fachklassenräumen sowie die Sanierung des Bestandsgebäudes mit Gesamtkosten in Höhe von etwa 12,7 Millionen Euro beschließen. Bei der Sanierung werden die maroden Ver– und Entsorgungsleitungen sowie die Elektroinstallationen erneuert und das Gebäude wird mit einer neuen Einbruchmelde– und Brandmeldeanlage ausgestattet. Außerdem soll der Brandschutz verbessert werden durch eine vorgesetzte Flurspange ans Hauptgebäude, worüber in Zukunft alle Räume über alle Etagen gleichermaßen erreicht werden können.

Kredit, falls das Land Fördermittel versagt

Der Anbau soll mit EFRE–Fördermitteln des Landes in Höhe von 2,7 Millionen Euro mitfinanziert werden. Ob die tatsächlich fließen, sei noch unklar, da die neuen Räume nicht so groß geplant sind, wie es die Bauförderrichtlinie für Neubauten vorschreibt. Zudem will die Stadt das Bauvorhaben nicht in einem Rutsch, sondern in drei Abschnitten umsetzen. Versagt das Land darum die Fördermittel, wird ein Kredit durch die Stadt in derselben Höhe aufgenommen.

Die Schüler sollen vor allem mehr Platz bekommen.
Die Schüler sollen vor allem mehr Platz bekommen. (Foto: Ingmar Nehls)

Die CDU befürchtet, dass mit der Vergrößerung der Schule auch eine neue Diskussion über die Kapazität aufkommen könnte. Erst am 12. Januar hatte der Hauptausschuss der Stadt Waren nämlich beschlossen, die Schülerzahl auf 507 zu begrenzen, wofür es auch ein Einvernehmen des Landkreises gegeben hat. Zum Beginn des laufenden Schuljahres waren schon 568 Schüler an der Regionalen Schule Waren West angemeldet. Diese Zahl würde ohne das Limit bereits im nächsten Schuljahr auf 580, dann auf 586 steigen und im Schuljahr 2025/26 ihren Höchststand von 603 Schülern haben.

Auf keinen Fall mehr Schüler

„Wir wollen nicht 350 Quadratmeter zusätzliche Schulfläche bauen, damit dann wieder mehr Schüler kommen, sondern, um die jetzige Situation zu entkrampfen. Der Nachweis, dass mit der neuen Fläche keine Erhöhung der Kapazität erfolgt, muss erbracht werden“, forderte der CDU–Fraktionschef und Ausschussvorsitzende Ralf Spohr und mahnte zudem, den Sanierungsbedarf bei der Grundschule Käthe–Kollwitz nicht aus den Augen zu verlieren.

Für die FDP/MUG werde das Problem nicht gelöst, sondern verschlimmbessert. „Wir werfen 12,7 Millionen zum Fenster raus. Das macht mich betroffen. Wir sollten diesen Vorschlag nicht umsetzen und stattdessen Stück für Stück je nach Kassenlage neue Gebäudeteile bauen“, sagte Schnur. Entsprechende Zuarbeit, wie das aussehen könnte, wolle seine Fraktion bringen. „Wir haben aber den Eindruck, dass man diesen Weg in der Verwaltung einfach ignoriert“, sagte Schnur. Bei der Diskussion müsse man auch die Flüchtlingssituation berücksichtigen. Toralf Schnur schätzt, dass auch in Waren etwa 80 ukrainische Schüler dazukommen werden.

Die AfD und die Fraktion Die Linke sind sich einig, dass man schnellstens mit dem Bauen anfangen sollte und dass die Haushaltslage der Stadt keine größeren Projekte zulasse.