So geht es den Hunden nach ihrer Rettung von der Drogen-Farm
Malchow / Lesedauer: 2 min

Michael Grote
Die drei Französischen Bulldoggen kauern sich in einem Hundekorb sehr eng aneinander. Es sieht aus, als suchten sie beieinander Schutz. Dabei sind sie seit Wochen in Sicherheit. Die drei gehören zu 22 Hunden, die nach der Polizeiaktion auf der von den Nachbarn „Alcatraz“ genannten Drogenfarm in Bornhof zwischen Waren und Penzlin ins Tierheim nach Malchow kamen. Eigentlich waren es 26 Tiere, doch vier mussten eingeschläfert werden. Ihr Gesundheitszustand war zu schlecht. Bei der Razzia wurden gar 47 Hunde gefunden, die ans Veterinäramt übergeben wurden.
Hunde waren verängstigt, schwach und voller Parasiten
„Dort herrschten unbeschreibliche Zustände, sagt Margret Kuhlmann, die immer noch erschüttert ist. Die Hunde waren zum Großteil völlig verängstigt, schwach und voller Parasiten. In der Überzahl handelte es sich um weibliche Tiere, darunter Möpse und Französische Bulldoggen. Diese Rassen sind bei Hundefreunden seit Jahren beliebt. Kuhlmann ist daher sicher, dass die Tiere zur Zucht eingesetzt wurden. „Das waren Gebärmaschinen. Die dienten der Geldvermehrung und keinem anderen Zweck“, meint die Tierheimleiterin.
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Sie hat vor Ort die meisten Hunde übernommen, die anderen rund 20 Tiere wurden auf drei weitere Heime verteilt. Welpen oder Jungtiere gab es nicht auf „Alcatraz“, aber etliche stark verschmutzte Wurfboxen. „Für solch gewissenlose Menschen, die Mitgeschöpfe immer noch als eine Sache ansehen, sollte es harte Strafen geben“, findet Margret Kuhlmann.
Erste Erfolge sind bereits zu sehen
Seit Mitte August werden die Hunde nun in sicheren Unterkünften in den verschiedenen Tierheimen aufgepäppelt. Einige der Hunde gewinnen langsam das Vertrauen in den Menschen zurück. Die Tierheime dürfen die Tiere nun vermitteln. „Die Staatsanwaltschaft hat uns die Freigabe erteilt“, sagt Margret Kuhlmann.
Ihr Azubi Leon Gehrke sich – wie die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Malchower Tierheims – in den letzten Wochen intensiv um die Hunde gekümmert. „Es ging darum, ihnen die Angst zu nehmen, die viele von ihnen vor allem vor Männern hatten und teils noch haben“, erklärt der junge Mann, während er den Doggen-Mix „Biene“ streichelt. Der vertrauensvolle Blick der großen schwarz-braunen Hündin zeugt von ersten Erfolgen auf diesem Weg.
Wer sich für Biene, Amadeus und ihre Leidensgenossen interessiert, kann gern Kontakt mit dem Tierheim in Malchow aufnehmen – am schnellsten unter 039932 14302.