So sieht die Bilanz der Wirtschaftsförderin in Waren aus
Waren / Lesedauer: 3 min

Das Aufgabenfeld ist groß und muss von der Einzelkämpferin Maxi Rühlmann allein beackert werden. Wie viel Ertrag dabei herumkommt, wurde von den Mitgliedern des Warener Stadtentwicklungsausschusses nur wenig kritisch hinterfragt. Bei der Sitzung des Fachausschusses stellte die Verwaltungsmitarbeiterin für Tourismus und Wirtschaftsförderung ihre Tätigkeiten im Zeitraum von 2020 bis 2022 vor. Maxi Rühlmann hatte die Stelle von Florian Tornow übernommen, als der zum Hauptamtsleiter ernannt worden ist.
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Vermittlerin bei „Müritz rundum”
Einige Stadtpolitiker haben mit ihr aber schon oft zusammengesessen, um an dem Mobilitätsangebot „Müritz rundum” zu arbeiten. Seit langer Zeit gibt es besonders von den Warener Stadtvertretern Reformwünsche, was Digitalisierung, neue Strecken und Kompetenzverteilung angeht. Als Vermittlerin zwischen den beteiligten Kommunen, dem Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte und der MVVG habe dieses Thema viel Zeit gebunden, wie Maxi Rühlmann darstellte.
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Corona-Härtefallfonds betreut
Ein Zeitfresser mit überschaubarem Erfolg war auch das Bearbeiten des städtischen Härtefallfonds für Unternehmen in der Corona-Pandemie von März 2020 bis September 2021. 1 Million Euro hatten Warens Stadtvertreter bereitstellen wollen. 77 Anträge seien eingegangen, 47 davon abgelehnt. Von den 30 übriggebliebenen wurden 15 wieder zurückgezogen. Von den 15 Zuwendungen mussten 13 Unternehmen die Förderung wieder zurückzahlen und nur zwei durften das Geld behalten. Auch bei der Koordination und Mitorganisation öffentlicher Teststationen war die Wirtschaftsförderin eingebunden.
Sie ist Vertreterin in vielen Verbänden
Als Vertreterin der Stadt Waren nimmt Maxi Rühlmann an den Treffen des Bäderverbands Mecklenburg-Vorpommern teil, ist dort auch Vorsitzende des Marketingausschusses. Präsenz zeigt sie auch bei den Mitgliederversammlungen des Tourismusverbands Mecklenburgische Seenplatte, den Sitzungen des Innenstadtvereins Waren (Müritz), der Warener Hotelgemeinschaft, besucht Veranstaltungen des Netzwerks Seenplatte und steht im regelmäßigen Kontakt zur Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte, der IHK, dem Tourismusverband M-V und dem Verein BioCon Valley.
Besser eine Stabsstelle des Bürgermeisters?
Was sich die Politiker wünschen, ist mehr Sichtbarkeit bei den Unternehmen vor Ort. „Zu der Vielfalt Ihrer Aufgaben kann ich nur à la bonne heure sagen. Aber die Verbindung von der Verwaltung zu den Unternehmen ist unzureichend. Die Unternehmen wünschen sich mehr Kontakte. Wirtschaftsförderer in anderen Städten sind nicht ohne Grund Stabsstellen des Bürgermeisters“, sagte CDU-Mitglied Peter Bauer. Bauamtsleiter Ingo Dann, dem auch die Wirtschaftsförderung zugeordnet ist, räumte ein, dass eine Stabsstelle zwar den Vorteil der kürzeren Wege zum Bürgermeister habe, die Zuordnung in ein Sachgebiet allerdings die Vertretung im Krankheitsfall ermögliche.
Den Wirtschaftstisch hat es erstmals 2022 gegeben
„Sehen und gesehen werden ist nun wieder mehr möglich“, sagte Maxi Rühlmann. Bedingt durch Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie seien persönliche Besuche in den Jahren 2020 und 2021 kaum möglich gewesen und darum überwogen telefonische Kontakte, die denpersönlichen Kontakt allerdings trotz digitaler Möglichkeiten nicht ersetzen könnten. Aktuell gebe es 1512 aktive Gewerbeanmeldungen in Waren, für die sie zentrale Ansprechpartnerin sein will. Im vergangenen Juni habe es erstmals einen Wirtschaftstisch „Mobilitäts- und Klimawende“ mit fünf der größten Unternehmen aus dem Stadtgebiet gegeben.
Viele Themen stehen an
Auf ihrer Agenda für das laufende Jahr stehe die Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes, das ausgeschrieben wurde. Für die Fortschreibung des Kurort-Entwicklungskonzeptes sei sie selbst zuständig. Weitere Themen seien das Gewerbeflächenmonitoring, Gesundheitswirtschaft, Smart City, die Projektarbeit Müritz rundum – Seenplatte rundum sowie die Öffentlichkeitsarbeit und Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Waren und des Heilbads. Nachdem die Mecklenburger Backstuben im vergangenen Jahr ein Brot mit dem Heilsalz auf den Markt gebracht haben, sollen im Frühjahr neue Naturkosmetikprodukte vorgestellt werden.