Sohn läuft für Vater beim Extrem-Wettkampf mit
Wesenberg / Lesedauer: 2 min

Götz Solf saß am Montag schon wieder auf dem Schlepper, als sei nichts gewesen. Dabei hatte der Karbower Agraringenieur nur einen Tag zuvor zusammen mit Daniel Biemann die rund 42 Kilometer lange Strecke des Ötillö Swimrun absolviert. Und dabei auch Distanzen in zehn Seen zurückgelegt. „Nach den letzten beiden Seen wurden die Beine immer schwerer“, sagte der 26-Jährigen. Kein Wunder – eigentlich ist der Karbower bisher „nur“ Halbmarathons gelaufen.
Doch dieses Jahr musste er für seinen Vater Helmut Solf einspringen. Der passionierte Langstreckenläufer hatte bereits 2016 und 2017 an dem Ötillö Swimrun als Team mit Daniel Biemann teilgenommen und wollte auch dieses Jahr wieder dabei sein. Doch dann kam ein Schlüsselbein-Bruch dazwischen. Also musste der Sohnemann ran.
Alle zwei Tage trainiert
„Anderthalb Monate vor dem Wettkampf hatte ich mein Training intensiviert“, erläutert Götz Solf. So habe er alle zwei Tage eine Einheit von Laufen-Schwimmen-Laufen bewältigt. Die volle Wettkampf-Distanz habe er am Stück nie trainiert. Dafür sei er im Training stets mit Neopren-Anzug gelaufen. „Das Laufen darin ist schwerer, weil es sehr warm wird und die Bewegungsfreiheit von Armen und Beinen eingeschränkt ist“, erklärte er. Sein Teampartner, Daniel Biemann, trainierte ebenfalls sehr intensiv. Er hatte eine Woche vor dem Ötillö Swimrun noch am Iron-Man Italien teilgenommen.
Große Herausforderung
Während Biemann schon viel Erfahrung für den hiesigen Extremlauf mitbrachte, war er für Götz Solf eine große Herausforderung. Für ein gutes Gelingen gab ihm sein Vater noch hilfreiche Tipps. „Man muss sich während des Laufes unbedingt verpflegen“, nennt er ein Beispiel. So seien sie bis auf den ersten Punkt alle Stationen angelaufen und konnten sich mit Bananen, Schokolade oder Kürbissuppe stärken.
Sowohl das Training als auch die Tipps halfen: Solf und Biemann kamen als 30. von 114 Teams und sogar als siebtschnellstes deutsches Team mit einer Zeit von etwa 5:42 Stunden ins Ziel. „Der Start und das Ziel sind die schönsten Momente gewesen“, sagt Solf. Klar, dass auch Helmut Solf seinem Sohn danach herzlich gratulierte.