Protest im Kreistag

Sozialarbeiter kämpfen ums Überleben

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Ein großes Stück Vertrauen droht gekappt zu werden – das zwischen Schülern an der Seenplatte und ihren Schulsozialarbeitern. Denn deren Stellen sind alles andere als sicher. Doch sie wehrten sich am Abend vor den Kreispolitikern.
Veröffentlicht:10.10.2016, 19:24
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Es ist ein Kampf ums Überleben. Ein Kampf für das, was an Schulen längst selbstverständlich sein soll: Schulsozialarbeit. Doch die Stellensituation für diese Frauen und Männer in der Mecklenburgischen Seenplatte ist schwierig, viele Stellen könnten Kürzungen aus Schwerin zum Opfer fallen. Dass sie sich das nicht gefallen lassen, vor allem im Sinne ihrer Schützlinge, das haben am Montagabend Schulsozialarbeiter vor dem Kreistag in Neubrandenburg in einer Demonstration klar gemacht.
Denn Eltern, Lehrer und Schüler waren gekommen, um für den Erhalt der Schulsozialarbeit zu kämpfen.

Eine davon war Ulrike Stolschewski-Mielke, die als Sozialarbeiterin in der Möllenhagener Schule weiß, worum es geht. Auch ihre Schule steht hinter ihr: „Wir könnten uns eine Schule ohne Schulsozialarbeiterin nicht mehr vorstellen. Was einst ein zäher Kampf war, um überhaupt eine Stelle zu bekommen, das sollte man nicht mehr in Gefahr bringen“, sagte Susann Halliant, stellvertretende Schulleiterin.

Wichtige Hilfe für Schüler

Es sei eine wichtige und besondere Beziehung, die die Kinder und Jugendlichen zu Ulrike Stolschewski-Mielke aufgebaut hätten, und nur dadurch funktioniere es. Sie sei weder Elternteil, noch Lehrer und auch nicht der Kumpel – fremd und vertraut zugleich. „Wir hoffen sehr, dass die Stellen erhalten werden“, so Halliant gegenüber dem Nordkurier.

Der Schulsozialarbeiter berührt ein breites Spektrum im Schulalltag der jungen Leute. Er gilt quasi als Schnittstelle zwischen Schülern, Lehrern und Eltern, erfährt nicht selten als erster von Problemen. Kontakt zum Jugendamt und Therapeuten gehören dazu ebenso wie Integration von Kindern mit Migrationshintergrund bis hin zur Hilfe bei der Berufsorientierung. Einmal wichtiger sei ihre Arbeit, so die Argumente der Engagierten, da die Gewaltbereitschaft, auch durch Cybermobbing, gestiegen seien.