StartseiteRegionalMüritzGemeinde hofft auf Spenden für beliebten Steg

Sanierung nötig

Gemeinde hofft auf Spenden für beliebten Steg

Ankershagen / Lesedauer: 3 min

Der Badesteg am Mühlensee ist in die Jahre gekommen. Doch die Gemeinde hat kein Geld für eine Restaurierung. 
Veröffentlicht:24.09.2023, 10:52

Von:
  • Ingmar Nehls
Artikel teilen:

Obwohl der Spätsommer noch einmal aufdrehte und viele Sonnenstunden spendierte, ist der Badespaß in der Gemeinde Ankershagen seit einigen Tagen getrübt. Denn der Badesteg am beliebten Mühlensee ist nach der jährlichen Hauptuntersuchung aus verkehrssicherungstechnischen Gründen gesperrt worden.

Sanierung der Anlage notwendig

Die Steganlage muss umfangreich saniert werden. Mehrere tragende Balken und Bohlen würden eine beginnende bis fortschreitende Verrottung aufweisen, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde Ankershagen. Die bittet nun die Bürger um Spenden, damit der Badesteg saniert werden kann. "Der Gemeinde Ankershagen wurde auferlegt, den Badesteg bis zur Instandsetzung der Nutzung zu entziehen. Wir bedauern den Zustand trotz jährlich stattgefundener Unterhaltungsmaßnahmen sehr“, heißt es in dem Schreiben des Bürgermeisters Thomas Will. 

Ankershagens Bürgermeister Thomas Will hofft auf Spenden von den Bürgern. (Foto: Susann Salzmann)

Die herausguckenden Nägel, verrotteten Balken und Bohlen sollen schnellstmöglich der Vergangenheit angehören. Die Gemeinde beabsichtige, den Badesteg entsprechend instand zu setzen. „Leider fehlen der Gemeinde hierzu aufgrund der aktuellen Haushaltslage jedoch die notwendigen finanziellen Mittel“, teilt Thomas Will mit. Nach Informationen des Nordkurier sollen die Kosten bei knapp 10.000 Euro liegen. 

Sperrung war schnell Gesprächsthema

Die Sperrung des Stegs hat sich schnell herumgesprochen und Bürger aus verschiedenen Dörfern habe sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen, um sich gegenseitig mit Informationen zu versorgen und vielleicht auch Spenden zu organisieren. „Wenn 190 Menschen je 50 Euro spenden würden, wäre das Geld schon drin“, schreibt eine Anwohnerin. Denn der Mühlensee bedeutet nicht nur den Anwohnern von Ankershagen viel. Der etwa 40 Hektar große See am Rande des Müritz Nationalparks ist bei Einheimischen und bei Urlaubern sehr beliebt und gilt neben dem Bornsee und dem Trinnensee als einer der drei historischen Quellseen der Havel. Der Mühlensee liegt auch unmittelbar am viel befahrenen Radweg Berlin-Kopenhagen. 

Der gesperrte Steg am Mühlensee reiht sich ein in eine immer länger werdende Liste von Bauwerken an den Seen, die in die Jahre gekommen sind. So ließ Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD) mitten in der Saison die Stege in Ecktannen und an der Naturbadestelle an der Feisneck sperren. Das sorgte für Ärger bei Urlaubern und Einheimischen und auch in der Stadtpolitik schlugen die Wellen hoch. Dem Heilbad kommen die Schäden teuer zu stehen, denn für den Neubau der Stege an der Feisneck müsse man etwa 180.000 Euro einplanen und für die Brücke in Ecktannen schätzte Bauamtsleiter Ingo Dann die Kosten auf 240.000 Euro.

Trockene Sommer, niedrige Wasserstände

Einer der Gründe, warum sich der Zustand der Brücken trotz regelmäßiger Kontrollen schnell verschlechtert habe, seien die trockenen Sommer, die zu niedrigen Wasserständen geführt hatten und so Luft an das Holz kam. Im Falle des Stegs an der Feisneck habe es laut Möller lange auch vom Müritz-Nationalparkamt eine ablehnende Haltung für einen Ersatzneubau gegeben. Darum habe man auf Zeit gespielt, räumte Möller ein. Nun dürfe man das bauen, was vor vier Jahren schon nötig gewesen wäre.

Auch auf Rechlin kommen hohe Kosten zu, um die 30 Jahre alte Seebrücke zu sanieren. "Obwohl die Gründung aus Betonpfählen weiterhin nutzbar wäre, sind für die Generalsanierung über 1,2 Millionen Euro veranschlagt“, sagte Bürgermeister Wolf-Dieter Ringguth (CDU) dem Nordkurier. Gerechnet hatte man im Rechliner Rathaus maximal mit der Hälfte. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Elbe mit Sitz in Lauenburg hat das Anlegen von Passagierschiffen an der Seebrücke untersagt. Zwar gab es bereits seit Längerem keinen Linienverkehr mehr an der Seebrücke, doch nun dürfen dort auch keine Charterfahrten mehr festmachen. Damit ist die Seebrücke lediglich noch als Aussichtspunkt geeignet, denn betreten werden darf sie nach wie vor.