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Stadt tritt Grundstück für Feuerwehrschule ans Land ab

Malchow / Lesedauer: 2 min

Die Landesfeuerwehrschule in Malchow kommt an ihre Grenzen. Das ist wörtlich zu nehmen, deshalb soll sie auf ein größeres Areal umziehen.
Veröffentlicht:17.11.2023, 13:02

Von:
  • Michael Grote
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Dass die „Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz“ ihren Sitz in Malchow hat, macht die Inselstädter stolz und ist bis zu einem gewissen Grad auch ein Aushängeschild der Kommune. Daher ist es nur zu verständlich, dass man diese Bildungsstätte gern in der Stadt halten möchte. Doch an ihrem gegenwärtigen Standort stößt die Feuerwehrschule bereits seit Jahren an Grenzen, was die künftige Entwicklung angeht.

Deshalb hat das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt sich mit Unterstützung der Stadt auf die Suche nach einem neuen Standort gemacht: Im Gewerbegebiet an der Ahornallee könnten Wehrleute aus allen Teilen von Mecklenburg-Vorpommern in einer neuen „Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz“ künftig aus- und weitergebildet werden.

Forstverwaltung sieht die Fläche als Wald an

Bis es soweit ist, gibt es allerdings noch eine Menge zu tun. Obwohl bereits einige bauliche Altlasten aus der Zeit der vormaligen gewerblichen Nutzung beseitigt wurden, weist das Gelände nach wie vor großflächige bauliche Überreste auf. Diese müssten zunächst beräumt werden. Außerdem hat sich auf dem seit etlichen Jahren brachliegenden Areal Bewuchs breitgemacht. An drei Stellen stuft ihn die Forstverwaltung inzwischen sogar als Waldfläche ein. Um diesen „Wald“ zu entfernen und die Fläche anderweitig zu nutzen, muss ein besonderes öffentliches Interesse nachgewiesen werden. Das ist beim Ersatzneubau einer landeseigenen Bildungsstätte an der Ahornallee der Fall; ein privater Investor hätte in einer vergleichbaren Situation gewiss mit mehr Schwierigkeiten zu kämpfen. Allerdings teilt die Stadt mit, sie messe der Entwicklung des Malchower Gewerbeparks generell einen hohen Stellenwert bei.

Symbolischer Preis festgelegt

Um diesem Vorhaben mehr Rechtssicherheit zu gewähren, hielten die Verwaltung und das Land eine Überplanung des Grundstücks mit einem selbstständigen Bebauungsplan für sinnvoll. Der Aufstellung eines entsprechenden B-Plans stimmten die Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter daher im Frühjahr einstimmig zu. Nun entschieden sie sich in ihrer jüngsten Sitzung ebenfalls einstimmig dafür, die Grundstücke an der Ahornallee dem Land zum symbolischen Preis von einem Euro zu übereignen. Ursprünglich hatte die Gemeinde mit einem Erlös von mehr als einer Million Euro gerechnet. Allerdings kam ein vom Land beauftragtes Gutachten bereits im vergangenen Jahr zu dem Resümee, dass die hohen Belastungen das Grundstück quasi wertlos machen.

Übertragung muss noch offiziell gemacht werden

Durch die zu entsorgenden Abfälle und Altlasten sowie aufgrund bestehender Leitungsrechte weise das Areal faktisch keinen Verkehrswert mehr auf. Nachdem Fördermittel für die Entsorgung der Altlasten nicht zur Verfügung standen, hat die Kommune nun mit dem Land als Bauherrn der neuen Feuerwehrschule ausgehandelt, dass für die Entsorgung der Altlasten der Stadt künftig keine Kosten entstehen werden.

Nun muss die Übertragung offiziell gemacht und notariell beurkundet werden. Wann die Arbeiten auf dem Gelände im Gewerbegebiet beginnen können, ist noch nicht bekannt.