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Üppige Ernte

Streuobstwiese lockt mit unbelastetem Obst und alten Sorten

Klein Plasten / Lesedauer: 2 min

Der Andrang beim Apfelpflücktag in Klein Plasten war so groß wie das Angebot an Öko-Früchten. Manch einer kommt im Winter für einen besonderen Baum wieder.
Veröffentlicht:06.10.2018, 17:32

Von:
  • Petra Konermann
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Rudolf Hanzlik hatte einen Plan: Erst wollte er die Birnen von der Streuobstwiese in Klein Plasten kosten. Und wenn ihm zum Beispiel die „Köstliche von Charneux” tatsächlich köstlich munden sollte, will er der Birne ein neues Leben in seinem Garten schenken. Der Neustrelitzer war Gast beim Apfelpflücktag des Landschaftspflegeverbandes Mecklenburger Endmoräne e. V. auf der Streuobstwiese in Klein Plasten, auf der alte Bäume gepflegt und neue Bäume alter Sorten gepflanzt wurden.

Der Andrang der Pflücker war groß, vor allem die vielen Äpfel fanden schnell ihre Abnehmer. Rudolf Hanzlik wird wohl noch mal im Februar oder März auf die Streuobstwiese zurückkommen, um dann mit Einverständnis des Landschaftspflegeverbandes junge Zweige von der „Köstlichen von Charneux” zu schneiden.

Verschiedene Sorten an einem Baum

Anschließend wird er die Zweige dann auf einen Baum pfropfen, der schon in seinem Garten steht. Verschiedene Birnensorten sitzen dann an einem einzigen Baum. Das ist der Plan. „Das habe ich bereits mit einem Apfelbaum gemacht, und es hat gut geklappt”, sagte der Neustrelitzer. Er will damit seinen Beitrag zum Erhalt alter Sorten leisten: „Sie haben sich bewährt, sie passen in unsere Region, und meistens schmecken sie auch ganz hervorragend”, sagte er.

Der Landschaftspflegeverband Mecklenburger Endmoräne e. V. bewirtschaftet die zwei Hektar große Streuobstwiese in Klein Plasten nach ökologischen Kriterien seit einigen Jahren. Hier finden sich Obstbäume alter Sorten wie „Hasenkopf”, „Cox Orange” oder „Roter Boskoop”. Vor zwei Jahren hatten Selbstpflücker zum ersten Mal die Möglichkeit, sich mit unbelastetem Obst einzudecken. „Üppig und schon übervoll sind die Obstbäume in diesem Jahr“, freute sich Matthias Bormann, Geschäftsführer des Verbandes. „Das Interesse der Menschen an alten, heimischen Sorten ist gestiegen, auch das Bewusstsein dafür, wie ökologisch wertvoll solche Streuobstwiesen sind”, ergänzte Mitarbeiterin Judith Schäbitz.