Polizei kontrolliert
▶ Tausende zum Praerie-Festival im Osten der Seenplatte erwartet
Schwichtenberg / Lesedauer: 3 min

Tim Prahle
Mehrere Polizeifahrzeuge haben in Schwichtenberg (Gemeinde Galenbeck) östlich von Friedland wohl manchen Autofahrer irritiert. Auf Höhe des Findlingsgartens findet aber keine Razzia statt. Nach Angaben aus dem Polizeirevier Friedland wird die An- und Abfahrt des „Praerie”-Festivals begleitet. Dazu gehört auch die Kontrolle, ob Drogen oder andere Rauschmittel aufs Festival-Gelände geschmuggelt werden.
Rund 2000 Gäste erwartet – Raven, Zelten, Yoga, Schmalspurbahn
Seit Jahren sind es vor allem jungen Menschen aus Berlin, die das Barackenlager gegenüber vom Findlingsgarten als Pilgerort für sich entdeckt haben. Die Polizei rechnet dieses Wochenende mit rund 2000 Gästen, eine ähnliche Zahl dürfte es im Juli beim „Rote Dichte”-Festival gewesen sein, im August steht mit dem „Jubel Jahre”-Festival (26.-28. August) sogar noch eine Veranstaltung für die Fans elektronischer Musik an.
Die Veranstalter werben mit vielen Musikerinnen, DJs und Bands, darunter bekannte Acts wie Monolink,| 2 Girls 1 Club, Coco Berlin, Jan Oberlaender, Martha van Straaten, Pauli Pocket & Foolik, Super Flu, Tanga Elektra und noch viele mehr. Dazu Workshops von Yoga, über Bodypainting bis hin zu Aufklärung zu "Catcalling". Ticketpreise liegen zwischen 60 Euro (Sonntagsticket) bis 150 Euro.
Praerie-Festival in Schwichtenberg – After-Festival-Video der Veranstalter (Youtube):
Das Gelände, etwa 500 Meter Luftlinie vom Dorf entfernt, sei seit Jahren im Eigentum von vier befreundeten Privatpersonen, die zudem auch den Findlingsgarten gepachtet haben, wie Galenbecks Bürgermeister Jörn Steike erklärt. Mitsamt der Auflage, dass dieser weiter öffentlich zugänglich sein muss. Nicht unwahrscheinlich, dass auch in diesem Jahr die Zelte für das Wochenende vor allem im Findlingsgarten aufgeschlagen werden. Die Betreiber der Festivals seien jedoch immer andere.
Die Festivals und die Gemeinde bestehen seit Jahren in wohl friedlicher Koexistenz. „Ich habe mir das Festival auch selbst mal angeschaut, fand es auch ganz interessant”, sagt Jörn Steike. 36 Stunden durchmachen wollte er dann aber doch nicht.
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Ehemaliges FDJ-Projekt „Egons Baracken”
Bekannt wurden die „Egons Baracken”, wie sie genannt werden, durch das FDJ-Projekt Friedländer Große Wiese und den Roman „Egon und das achte Weltwunder“ von Joachim Wohlgemuth. Die Freie Deutsche Jugend hatte hier einst die Wiese trocken gelegt und der Schriftsteller hatte dies in seinem Roman dokumentiert. Später wurde ein Film direkt vor Ort gedreht. Buch und Film machten Schwichtenberg berühmt. Mit dem Ende des riesigen Jugendprojektes begann in Schwichtenberg die Ausbildung rund um die Melioration. Die Baracken wurden zum Internat. Das Volkseigene Gut Strasburg, die Zwischenbetriebliche Bauorganisation (ZBO) und der Rat des Bezirkes hielten hier später Einzug.