Brandnacht in Möllenhagen

Tödlicher Hausbrand – Kreis äußert sich zu Seelsorge-Ärger

Möllenhagen / Lesedauer: 2 min

Zwei Seelsorger hatten sich nach kritischen Worten von Möllenhagens Bürgermeister beim Nordkurier gemeldet. Nun äußert sich auch ein Sprecher des Seenplatte-Landkreises.
Veröffentlicht:10.09.2022, 14:54
Aktualisiert:10.09.2022, 15:10

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Warum den Einsatzkräften in der schlimmen Brandnacht in Möllenhagen im August von der Leitstelle wohl gesagt worden ist, dass es schwer sei, einen Seelsorger ranzuholen, bleibt weiter unklar. Auch eine Nordkurier-Nachfrage beim Landkreis brachte keine Aufklärung. „Wie und von wem es zu dieser Aussage gekommen ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt schwer nachvollziehen“, sagte Kreissprecher Nils Henke. Er hält es für möglich, dass es sich schlicht um ein Missverständnis gehandelt habe, da das System ja am Ende gut funktioniert habe und ein Seelsorger aus Waren sofort ausrückte.

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Laut Henke sind im Rahmen der Psychosozialen Notfallversorgung auf Landesebene 16 Teams mit insgesamt 140 Notfallbegleitern und Notfallseelsorgern aktiv, davon drei Teams im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, wobei diese auch nach der Kreisgebietsreform in den alten Einsatzgebieten weiterarbeiten. Neben der Kirche ist auch die Johanniter-Unfallhilfe als Träger tätig. „Eine psychosoziale Notfallbetreuung sollte also jederzeit verfügbar sein. Dies deckt sich ja auch mit den Aussagen von den Herren Handy und Schabow“, teilt Henke mit.

Ehrenamtliche Notfallseelsorger gesucht

Die beiden Seelsorger Karl-Martin Schabow und Stephan Handy hatten sich nach den kritischen Worten von Möllenhagens Bürgermeister, Thomas Diener (CDU), beim Nordkurier gemeldet, um den falschen Eindruck zu korrigieren. „Durch die Aussage entsteht ein falscher Eindruck und möglicherweise ein Imageschaden. Wir haben schon Nachwuchsprobleme, und bei solchen Aussagen wirkt das eher demotivierend, sich ehrenamtlich zu engagieren“, sagte Handy.

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Auch Nils Henke weist im Namen der Kreisverwaltung Mecklenburgische Seenplatte darauf hin, dass die Psychosoziale Notfallversorgung ein Ehrenamt ist, dessen Leistung nicht genug gewürdigt werden könne. Wer Interesse habe, sich als ehrenamtlicher Notfallseelsorger zu engagieren, könne sich an Niclas Tobien unter der E-Mail [email protected] wenden, der dann den Kontakt zum jeweiligen Team herstellt.