Freilichtmuseum Agroneum
Über 100 Jahre alter Lanz–Schlepper gehört zu den Stars des Hoffestes
Alt Schwerin / Lesedauer: 2 min

Michael Grote
Das Agroneum in Alt Schwerin ( Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) begeht in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Vieles hat sich in dieser Zeit verändert. Doch manches ist seit vielen Jahren Tradition – wie das Hoffest, das am Sonntag, 16. Juli, um 10 Uhr beginnt. Zu diesem Anlass werden historische Gewerke präsentiert: Schmieden, Seile machen, Körbe flechten, spinnen, drechseln, Falknerei und vieles mehr sind dann für alle Besucher hautnah zu erleben.
Historische Fahrzeuge werden vorgestellt
Wie entsteht ein Faden am Spinnrad? Wie werden Seile hergestellt? Wie wird aus Fasern Filz? Wie benutzt der Drechsler seine Drehbank? Wie wird ein Korb geflochten? Wie viel Kraft und Ausdauer ist notwendig, um aus Milch Butter zu stampfen? Diese und viele weitere Fragen rund um althergebrachte Herstellungsweisen und Hofarbeiten werden an diesem Museumstag anschaulich beantwortet. Neben der Handwerksschau können große und kleine Besucher natürlich auch selbst Hand anlegen und sich beim Buttern, Filzen und am Waschbrett selbst ausprobieren. Das beliebte Hoffest bietet einen Einblick in das Handwerker- und Hofleben vergangener Zeiten.
Sehenswert ist darüber hinaus der Fuhrpark von zumeist landwirtschaftlichen historischen Fahrzeugen. Zu den ältesten fahrbereiten Exemplaren gehört der 1921 gebaute Urvater aller Bulldogs mit seinem Sechsliter-Einzylinder-Zweitakt-Dieselmotor. Der Glühkopfmotor muss vor dem Start mittels Lötlampe auf Temperatur gebracht werden, bevor manuell Dieselkraftstoff eingespritzt und der Motor dann mittels Schwungrad gestartet werden kann. „Je nach Startrichtung fährt der alte Schlepper dann vor- oder rückwärts, denn ein Wechselgetriebe hat er noch nicht“, weiß Anke Gutsch. Sie ist seit 2011 Leiterin des Agroneums.
Ihr Lieblingsbereich sind die historischen Landarbeiterwohnungen im Dorf Alt Schwerin, die zum Museum gehören. Auf das Hoffest als einen der Höhepunkte in der Saison freut sie sich besonders. Das Wetter soll ja am Sonntag ebenfalls mitspielen, so dass Gutsch optimistisch ist, dass sich das Museum an diesem Tag wieder ordentlich mit Leben füllt.