Brandschutz

Vier Generationen Feuerwehr – doch nun wird alles anders

Fünfseen / Lesedauer: 2 min

Die Feuerwehr Adamshoffnung gibt es nun seit 75 Jahren. Mit ihrer Geschichte ist Familie Prandke eng verbunden. Doch wie lange kann die kleine Wehr noch eigenständig existieren?
Veröffentlicht:11.09.2023, 05:54

Von:
  • Michael Grote
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Fast alle Fahrzeuge der Feuerwehr Fünfseen an einer Stelle versammelt, Wasser aus mehreren Schläuchen, Rauch — das bedeutet im Normalfall einen Großeinsatz nach einem Feuer. Doch in diesem Fall war der Anlass wesentlich erfreulicher: Die Freiwillige Feuerwehr Adamshoffnung feierte am Wochenende ihr 75–jähriges Bestehen mit einem Amtsfeuerwehrtag.

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Vom Opa bis zur Urenkelin

Am Standort an der Lenzer Straße in Petersdorf kam der Rauch lediglich vom Grill, auf dem Freiwillige leckere Würstchen brutzelten. Daneben war ein Zelt aufgebaut, aus dem Livemusik beispielsweise des Schalmeienvereins der Feuerwehr Malchin ertönte. Draußen übten sich Kinder im Zielspritzen mit Wasser aus Schläuchen. Helfer der örtlichen Feuerwehr haben ihnen zuvor erklärt, worauf zu achten ist.

Dass der kleine Ort Adamshoffnung überhaupt eine eigene Feuerwehr hat, verdanken die Bürger dem Großvater des heutigen Wehrführers Steffen Prandke. Opa Wilhelm hat die Ortswehr damals ins Leben gerufen. Seitdem war die Familie stets in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Inzwischen ist mit Prandkes Tochter Emily die vierte Generation in die Feuerwehr eingetreten. 

Wehren werden zusammengelegt

Allerdings wird die Feuerwehr Adamshoffnung — genau wie die anderen Wehren im Amt Malchow — ihre eigenständige Wehrführung in absehbarer Zeit verlieren. Wie Amtswehrführer Thomas Piezek erläuterte, wird die entsprechende Satzung geändert. Künftig soll es im Amt Malchow nur noch eine Amts– und eine Gemeindewehrführung geben.

Amtswehrführer Thomas Piezek freut sich, den Amtsfeuerwehrtag in Petersdorf begehen zu können. (Foto: Michael Grote)

Das bedeutet: Die Ortsfeuerwehren werden zu einer Gemeindefeuerwehr vereinigt, behalten allerdings ihre Standorte. Damit sinkt die Zahl der Funktionsträger in den bisherigen Ortswehren, sodass sich die Struktur vereinfacht. Die dadurch wegfallenden Aufwandsentschädigungen sollen künftig allen Feuerwehrleuten im Amt Malchow zugutekommen, denn es ist vorgesehen, allen Freiwilligen im Einsatz der Feuerwehr künftig ein sogenanntes „Stiefelgeld“ zu zahlen und ihnen ihren Einsatz auf diese Weise etwas zu vergüten.

Das hält Steffen Prandke für sehr sinnvoll, denn er beklagt einen allgemeinen Verfall des Zusammengehörigkeitsgefühls in der Gesellschaft. In seiner Wehr ist davon zum Glück nichts zu spüren, wie er betont: „Ich möchte daher ausdrücklich bei meinem Team bedanken, das diesen Amtsfeuerwehrtag als Gemeinschaftsleistung gestemmt und unter großem individuellem Einsatz zu einem Erfolg gemacht hat."