Rettungsschwimmer
Waren investiert in mehr Sicherheit an den Müritz–Stränden
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Ingmar Nehls
Der Strand gehört den Gänsen. Bis auf einige mutige Eisbader wagt sich noch niemand in die kalte Müritz am Warener Volksbad. Erst Mitte Mai startet die Badesaison im Heilbad im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, doch schon jetzt beschäftigten sich die Stadtvertreter mit der Absicherung der Strände.
Schrecken befristete Verträge Bewerber ab?
Bisher war es so, dass von Mitte Mai bis zum 10. September das Volksbad und der große Strand an der Feisneck jeden Tag von 9 bis 18 Uhr durch zwei festangestellte Mitarbeiter der Stadtverwaltung bewacht wurden. Unterstützung fanden Jörg Felgner und Lydia Müller durch Saisonkräfte.
Doch mit befristeten Verträgen sei es schwierig, Bewerber für die wichtige Aufgabe zu finden, weiß die Verwaltung und schlug darum im Rahmen der Haushaltsdiskussionen den Stadtpolitikern vor, zwei Beschäftigungsverhältnisse mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 25 Stunden in der Entgeltgruppe 3 des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst auszuschreiben. Als Kompromiss sind diese beiden Stellen zunächst auf zwei Jahre bis einschließlich 30. April 2025 befristet. Wenn sich das neue Modell bewähren sollte, sei eine Umstellung auf ein unbefristetes Arbeitsverhältnis danach möglich, wie Stadtsprecherin Stefanie Schabbel sagt.
Überstunden im Winter abbauen
Durch den saisonbedingten Arbeitsanfall verteile sich die wöchentliche Arbeitszeit entsprechend der Jahresarbeitszeit. So würden in den Monaten Mai bis einschließlich Oktober Überstunden aufgebaut, die in den Wintermonaten abgebaut werden.
Probleme bei ehrenamtlichen Rettungsschimmern
Der Strand in Ecktannen wird indes durch die Wasserwacht vom DRK abgesichert. Doch die Personaldecke an ehrenamtlichen Rettungsschwimmern sei seit Jahren rückläufig, wie Ronny Möller, Ehrenamtskoordinator beim DRK in Neustrelitz, dem Nordkurier sagte. Er warnte bereits vor einem Jahr davor, dass sich die Lage in den nächsten Jahren kaum wieder verbessert. „Eher müssen sich die Kommunen auch mal Gedanken machen über fest angestellte Rettungsschwimmer“, so Ronny Möller.
Nun mit einem barrierefreien Zugang
Mit bis zu 75 000 Gästen, wie im Rekordsommer 2018, ist das Volksbad die erste Adresse für Badespaß im Heilbad. Seit 2019 gilt das auch für Gäste, die bisher schwere oder sogar unüberwindbare Hürden nehmen mussten, wenn sie in die Müritz wollten. Denn das Volksbad ist barrierefrei, ein Alleinstellungsmerkmal an der Müritz. Für knapp 200 000 Euro wurden ein mobiler Lift auf einer neuen Plattform am Badesteg und eine 45 Meter lange Baderampe gebaut, die für einen sicheren Einstieg sorgt — nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern auch für ältere Menschen.
Seit über 20 Jahren weht auch ununterbrochen die blaue Flagge am Volksbad, die Bäder mit einem hohen Standard ausweist.