Anti-Ausländer-Regel?

"Rumpelkammer"-Chef weist Vorwürfe von sich

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Der Konflikt um eine Gruppe spanischer Windkrafttechniker, die an einer Neubrandenburger Diskothek abgewiesen wurden, schlägt Wellen. Der Betreiber des Clubs fühlt sich zu Unrecht einem Shitstorm ausgesetzt.
Veröffentlicht:10.07.2017, 18:56
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Von:
  • Author ImageSusanne Schulz
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Werden in einer Neubrandenburger Diskothek Gäste abgewiesen, weil sie ausländischer Herkunft sind? Unsinn, sagt Raik Bernhardt, einer der beiden Inhaber der „Rumpelkammer“ am Friedrich-Engels-Ring. Eine Regel, der zufolge Ausländer nicht eingelassen werden, gebe es nicht, widersprach Bernhardt dem Bericht spanischer Windkrafttechniker, deren deutsche Kollegen dem Nordkurier ihre ungute Erfahrung geschildert hatten.

Der Bericht über diese Begebenheit löste eine heftige und kontroverse Diskussion aus. Der Rumpelkammer-Betreiber sieht sein Haus zu Unrecht als „Nazi-Schuppen“ geschmäht. „Aber wir lassen auch Nazis nicht ’rein.“ Hingegen sei doch an den Fotos auf der Internet- und der Facebook-Seite der Rumpelkammer zu sehen, dass dort regelmäßig auch Ausländer feiern.

Flipflops sind nicht erwünscht

„Und jeden Abend werden aus den unterschiedlichsten Gründen etliche Leute abgewiesen“, macht Bernhardt sich Luft. Zum Beispiel, wenn sie angetrunken seien oder ihre Kleidung nicht akzeptabel sei. „Wer faschingsmäßig unterwegs ist, kommt hier nicht rein, und wer politisch unterwegs ist, auch nicht“, verdeutlicht er. Mit „politisch unterwegs“ seien etwa verfassungsfeindliche oder in jeglicher Hinsicht extremistische Merkmale an der Kleidung gemeint. Auch Flipflops übrigens seien nicht erwünscht – wegen der Verletzungsgefahr, wenn mal Glas zu Bruch geht.

Eine Anti-Ausländer-Regel indessen weist Raik Bernhardt strikt von sich. Allerdings sei ein gutes Einschätzungsvermögen der Türsteher erforderlich, um Krawall zu verhindern. Ohnehin müsse regelmäßig die Polizei gerufen werden, auch weil abgewiesene Besucher rabiat würden.