Verbrechen
14-Jähriger sitzt nach Tötung von Joel (6) in Untersuchungshaft
Neubrandenburg/Pragsdorf / Lesedauer: 2 min

Mirko Hertrich
Der nach dem gewaltsamen Tod des sechsjährigen Joel in Pragsdorf festgenommene 14-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Wie Tim Wischmann von der Neubrandenburger Staatsanwaltschaft am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Neubrandenburg sagte, hat ein Richter bei einer Vorführung des Jugendlichen bestimmt, dass der bereits erlassene Haftbefehl vollstreckt wird und er in Untersuchungshaft überführt wird. Gegen den 14-Jährigen wird laut Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Totschlags weiter ermittelt. Zu den möglichen Motiven und Hintergründen schweige der Verdächtige auf Anraten seines Anwalts bislang.
Derart brutale und grausame Tat sei einzigartig
Laut Tim Wischmann wird gerade bei einem so jungen Alter des Tatverdächtigen geprüft, ob es Alternativen zur Untersuchungshaft gibt. Dies habe der zuständige Richter nicht gesehen.
Der Chefermittler der Ermittlungsgruppe in dem Fall, Olaf Hildebrandt, sagte vor Journalisten, bei dem Tod des Jungen handele es sich um eine Straftat, welche nicht nur die Familie sowie die Bevölkerung sehr mitgenommen habe, sondern auch die Ermittler. Der Kriminalbeamte sagte, die Straftat gegen den Sechsjährigen, welche mit einer derartigen Brutalität und Grausamkeit geführt wurde, sei "einzigartig“.
Neubrandenburgs Polizeipräsident Thomas Dabel dankte auf der Pressekonferenz am Dienstag allen eingesetzten Beamten sowie unterstützenden Organisationen wie Feuerwehr für die "intensive Arbeit“, welche am Ende zur Festnahme des 14-Jährigen geführt habe.
Fund des Messers „entscheidender Wendepunkt“
Chefermittler Olaf Hildebrand nannte das Auffinden des Messers, das sich als Tatwaffe herausgestellt habe, einen Tag nach der Tat vom 14. September einen "entscheidenden Wendepunkt“. Daran seien neben Fasern von der Kleidung des Sechsjährigen auch DNA des Tatverdächtigen festgestellt worden. Den Ermittlungen zufolge war der 14-Jährige vor der Tat mit Joel und zwei seiner Geschwister unterwegs gewesen. Die beiden Geschwister seien nach Hause gegangen und der Sechsjährige mit dem 14-Jährigen allein zu dem Bolzplatz, in dessen Nähe dieser am 14. September so schwer verletzt aufgefunden worden war, dass er nicht mehr gerettet werden konnte. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Auffindeort auch der Tatort ist.