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Jubiläum

30 Jahre gute Samariter in der Region

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Arbeiter-Samariterbund feierte sein 30-jähriges Bestehen. Angefangen mit einer Kita, entwickelte sich der Verein zu einem Giganten – er steht immer noch vor großen Herausforderungen.
Veröffentlicht:18.07.2022, 10:45

Von:
  • Henning Stallmeyer
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Ein Anruf aus dem September 2015 ist sowohl Peter Modemann als auch Frank Brehe bestens im Gedächtnis geblieben. Damals, am Anfang der sogenannten Flüchtlingskrise, kamen die ersten Busse in Neubrandenburg an. „So weit, so gut“, erinnerte sich Vize-Oberbürgermeister Peter Modemann (CDU), doch schnell war der Punkt erreicht, wo die Stadt alleine nicht mehr weiterkam. „Wir brauchten Hilfe. Und da habe ich sofort an den Arbeiter-Samariterbund gedacht“, führt Modemann aus.

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Das Telefonat hinterließ auch beim ASB-Geschäftsführer Frank Brehe Spuren. Bei der Feier zum 30-jährigen Bestehen des Regionalverbands Mecklenburgische Seenplatte erinnerte er sich, wie der ASB 2015 die Notunterkunft Fünfeichen übernahm und ausbaute.

Die Hilfe für geflüchtete und heimatlose Menschen zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Regionalverbands. 1993, ein Jahr nach der Gründung am 17. Juli, 1992, startete der damals noch junge Verein mit der Kita „Käthe Niederkirchner“ und zwei Asylbewerberheimen in Neubrandenburg. Ein Jahr später folgte dann die Übernahme des Obdachlosenheims. Seitdem hat sich das Portfolio des ASB deutlich erweitert. Mehrere Kitas kamen hinzu, unzählige Nachbarschaftstreffs, eine Tagesstätte, Erste-Hilfe-Kurse und viele Angebote für Jugendliche.

ASB ist ein konfessionell unabhängiger Verein

„Der ASB ist nicht mehr wegzudenken aus der Region“, sagte auch Sozialdezernent Michael Löffler vom Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Egal, ob Jugend-, Familien-, Sozial- oder Flüchtlingsarbeit, auf den ASB sei immer Verlass. „Da wird nicht groß geschnackt, wir besprechen ein Problem und gehen es dann an. Das ist, was ich an euch so schätze“, bedankte sich Löffler bei dem ganzen ASB-Team.

Der ASB setzt sich als politisch und konfessionell unabhängiger Verein für die Menschen vor Ort ein. Geschäftsführer Brehe betont: „Da, wo sich sozial- oder gesundheitspolitische Lücken auftun, versuchen wir, die zu schließen. Das wäre aber ohne unsere Mitarbeiter und Mitglieder nicht möglich gewesen.“

Ein Blick in die Vergangenheit des ASB zeigt aber auch aktuelle Probleme. Im früher vom ASB betriebenen Jugendclub UFO gab es fünf Mitarbeiter. Eine Zahl, von der Frank Brehe heute nur noch träumen kann. In den Jugendclubs „Konnex“ und „Mosaik“ arbeiten nur noch halb so viele wie damals laut dem Geschäftsführer.

Bei aller Nostalgie, die bei der 30-Jahr-Feier vorherrschte, schaut der ASB auch in die Zukunft. Corona hat den ASB wie alle Vereine hart getroffen, es konnten kaum neue Mitglieder gewonnen werden. Eine weitere Baustelle im wahrsten Sinne des Wortes ist das Obdachlosenheim von Neubrandenburg. Ein neues soll gebaut werden, doch in diesem Jahr wird das wohl nichts mehr werden, befürchten Peter Modemann und Frank Brehe. Grund dafür sind fehlende Genehmigungen. Man schielt auf das kommende Jahr. „Auch der Kita-Neubau in Trollenhagen steht für uns noch auf dem Programm“, ergänzt der ASB-Geschäftsführer.

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