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Jubiläum

Altentreptow lässt es krachen – aber was wird das kosten?

Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Die große Festwoche in Altentreptow steht kurz vor dem Start. Danach könnte es ein böses Erwachen geben. Wie teuer wird das große Fest eigentlich für den Steuerzahler?
Veröffentlicht:23.06.2022, 08:02

Von:
  • Tobias Holtz
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Egal ob eine private Geburtstagsparty oder das große Stadtjubiläum: Feiern kostet Geld. Mit geschätzten 100 000 Euro, die für die 777-Jahrfeier in Altentreptow geplant sind, geht es um einen großen Betrag. Vor allem dann, wenn man bedenkt, dass es um die Finanzlage der Stadt durch ein millionenschweres Defizit nicht sonderlich gut bestellt ist.

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Preise haben sich teilweise verdoppelt

Allerdings scheint die Stadtverwaltung mit dieser Summe aktuell noch ganz gut auszukommen, wie sich aus dem Rathaus vernehmen lässt. Und das, obwohl es im direkten Vergleich zu den ursprünglichen Planungen des Festes vor zwei Jahren zum Teil heftige Preissteigerungen gegeben hat. Die Rede ist von bis zu 200 Prozent, wie die Bürgermeisterin bestätigt. „Wir haben die Kosten regelmäßig im Blick und liegen im gesetzten Rahmen“, sagte Claudia Ellgoth auf Nordkurier-Nachfrage.

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Das ursprünglich im Haushaltsplan eingestellte Geld sei auch nicht nur für das erste Jubiläumswochenende gedacht, das am Freitag starten soll. Einige Programmpunkte der sich anschließenden Festwoche und des Kotelmannfestes am 3. Juli würde die Stadt ebenfalls mitfinanzieren. Für die erste Stadtvertretersitzung nach der Sommerpause soll zudem eine Übersicht erstellt werden, aus der eindeutig hervorgeht, wie sich die Ausgaben dann zusammensetzen.

Bislang kein Geld aus dem Vorpommern-Fonds

Um möglichst wenig Geld aus der eigenen Haushaltskasse beisteuern zu müssen, hatte sich die Stadt im Vorfeld darum bemüht, an Fördermittel und weitere Zuschüsse zu kommen. Während die zugesicherten 10 000 Euro aus dem Vorpommern-Fonds noch nicht geflossen sind, ist jetzt im Rathaus endlich der seit Monaten ersehnte Förderbescheid für den City-Manager eingetroffen. Damit verbunden ist ein zusätzliches 50 000 Euro umfassendes „Aktivitätsbudget“, von dem anteilig 20 Prozent in die Feierlichkeiten investiert werden sollen. Eine beantragte Zuwendung über 5000 Euro wurde bereits im Frühjahr vom Amtsausschuss bewilligt.

Geld für City-Manager verplant – doch die Stelle ist weiter unbesetzt

Apropos City-Manager – war die Ausschreibung eigentlich erfolgreich? „Wir hatten einen Bewerber ausgewählt, allerdings ist der in der Zwischenzeit wieder abgesprungen, sodass die Stelle in Kürze erneut ausgeschrieben werden muss“, erklärte die erste Stadträtin Silvana Knebler auf Anfrage. Ob der Posten damit zum 1. August – wie zuletzt geplant – besetzt werden kann, ist somit wieder völlig offen.

Top-Sponsor der 777-Jahrfeier bleibt übrigens die „Unigea Solar Project GmbH“, die auch auf den kursierenden Werbeflyern genannt wird. Als Gegenleistung für den Bau des geplanten Solarparks bei Klatzow hat sich das Berliner Unternehmen vertraglich dazu verpflichtet, eine Summe von 50 000 Euro für die Feierlichkeiten bereitzustellen, sobald die Photovoltaik-Anlagen ans Netz gehen. Soweit sei es momentan noch nicht, aber die Stadt wolle erst mal in Vorleistung gehen und die Finanzspritze zu einem späteren Zeitpunkt im Haushaltskonto verrechnen, so Stadträtin Knebler.

Wenn man die bislang eingegangen Spenden mit einrechnet, dann bliebe für die Stadt ein Eigenanteil übrig, der sich grob überschlagen zwischen 10 000 und 15 000 Euro bewege, heißt es aus dem Rathaus.