Kritik an Stadtpolitik
Altentreptower Jugendbeirat hat doch eine Zukunft
Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Tobias Holtz
Ist die von den Fraktionen forcierte Jugendbeteiligung doch mehr Schein als Sein? Bei den Schülern, die sich in der extra dafür gegründeten Arbeitsgruppe engagieren, ist zuletzt jedenfalls der Eindruck entstanden, dass die politischen Vertreter nur wenig Interesse daran haben, sie bei der Umsetzung ihrer Ideen und Vorschläge zu unterstützen.
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Wie wichtig es ihnen ist, mitreden zu dürfen, zeigte sich bei der jüngsten Stadtvertretersitzung, bei der auch einige Jugendliche im Publikum saßen, die nicht ohne Grund gekommen waren. Gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Jördis Krepelin, nutzten sie die Einwohnerfragestunde, um mal direkt von den Stadtvertretern zu erfahren, wie ernst diese Arbeitsgruppe überhaupt von ihnen genommen wird.
„Start alles andere als optimal gelaufen”
Stadtpräsident Gerhard Quast (Altentreptower Wählergemeinschaft) musste eingestehen, dass der Start zu seinem Bedauern alles andere als optimal verlaufen sei, versicherte aber gleichzeitig, den Belangen der jungen Leute mehr Aufmerksamkeit schenken zu wollen, und dass die Fraktionen das Gremium ordentlich begleiten werden. Wer nach dem Rücktritt von Isabell Pose den Vorsitz übernimmt, bleibt aber vorerst weiter offen. Lehrerin Maria Wittchen (CDU) regte an, dass jemand aus den Reihen der Stadtvertreter diesen Posten übernehmen sollte, um den Jugendlichen damit gleichzeitig zu verdeutlichen, dass die Arbeitsgruppe für sie eine gewisse Priorität hat.
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Wie der Nordkurier nach der Sitzung von Roman Krepelin (Altentreptower Wählergemeinschaft) erfuhr, habe man sich darauf verständigt, das nächste Treffen vom 12. Januar auf den 24. Oktober vorzuverlegen, um zu klären, wie es mit dem Gremium weitergehen soll. „Wir wollen den Jugendbeirat auf ein stabileres, zukunftsträchtiges Fundament stellen und es sollten nach unserem Dafürhalten mehr Jugendliche als Erwachsene darin vertreten sein, auch aus jüngeren Jahrgangsstufen“, äußerte sich Krepelin zu ersten Überlegungen.
Jugendliche sollen später mal alles selbst organisieren
Zudem ist angedacht, die Uhrzeit für die Sitzungen anzupassen. Denn am Nachmittag sei es für die meisten Stadtvertreter erfahrungsgemäß eher schwierig, solche ehrenamtlichen Termine wahrnehmen zu können. Es werde künftig aber wahrscheinlich so laufen, dass nicht immer alle erwachsenen Mitglieder anwesend sein müssen, sondern nur diejenigen, die zu einem bestimmten Themenschwerpunkt gezielt etwas beitragen können, weil sie Erfahrungen aus den entsprechenden Fachausschüssen mitbringen.
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„Im Idealfall soll es später so sein, dass sich die Jugendlichen selbst organisieren. Aber für den Anfang sind sie auf unsere Unterstützung angewiesen, um etwas bewirken zu können“, betonte Krepelin. Erste Ergebnisse seien mit dem geplanten „Platz der Jugend“ am Klosterberg bereits erreicht worden – zumindest auf dem Papier.