Altentreptows City-Managerin hat alle Generationen im Blick
Altentreptow / Lesedauer: 4 min

Der Letzte macht das Licht aus. Ein Gedanke, der mittlerweile wohl vielen Einwohnern und Besuchern durch den Kopf geht, wenn sie durch Altentreptows Stadtkern schlendern. Hier ist der Leerstand nicht erst durch die Corona-Krise zum Problem geworden, sondern nimmt seit der Wende immer mehr zu, wie allein ein Blick in die Unterbaustraße zeigt. Mit der Schließung des Geschenkeladens von Marita Flemming verliert die Tollensestadt bald ein weiteres beliebtes Geschäft, das über 30 Jahre lang nicht nur Kunden aus Altentreptow anlockte.
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Insgesamt gesehen eine traurige Entwicklung, mit der gerade immer mehr Kleinstädte zu kämpfen haben. Um der schleichenden Verödung künftig entgegenzuwirken, setzen viele von ihnen neuerdings auf die Unterstützung von City-Managern, die dabei helfen sollen, das Leben und Verweilen in den Innenstädten wieder ein Stück weit attraktiver zu machen – so auch Altentreptow.
Wo liegen die Stärken der Tollensestadt?
Auf die neue City-Managerin Kirsten Danert wartet keine leichte Aufgabe, was der gebürtigen Güstrowerin aber auch schon bewusst gewesen sei, als sie sich auf die Stelle beworben hat. „Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass man zusammen mit den Gewerbetreibenden, Gastronomen, Kulturschaffenden, Vereinen und anderen engagierten Menschen vor Ort viel bewegen kann. Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden“, gibt sich Danert optimistisch.
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Der gegenseitige Austausch auf Augenhöhe läge ihr besonders am Herzen. Denn ohne zu wissen, was die Bürger bewegt, könne man auch nichts verändern, geschweige denn neue Impulse schaffen oder gemeinsame Projekte anregen, meint die Mutter zweier Kinder, die heute in Waren (Müritz) zu Hause ist. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, sich zunächst einen Überblick von der Gesamtlage zu verschaffen. Wo liegen die Stärken und Schwächen in der Tollensestadt? In welchen Bereichen gibt es dringenden Verbesserungsbedarf? Lassen sich neben dem Großen Stein weitere Alleinstellungsmerkmale entwickeln, möglicherweise in Form von Veranstaltungen? Und was sind die Ziele, die am Ende mit den zu Verfügung stehenden Mitteln auch wirklich umsetzbar sind?
Liste mit Vorhaben ist schon jetzt gut gefüllt
Aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit als Marketingleiterin- und Managerin für die Handelskette Netto, kennt sie sich in der Seenplatte bereits bestens aus und hat mit der Zeit ein großes Netzwerk an Kontakten aufgebaut, das auch für ihren neuen Posten im Altentreptower Rathaus nützlich sein könnte. „Mir ist es wichtig, dass wir als Stadt alle Generationen im Blick behalten, auf die jeweiligen Belange fokussiert eingehen und auch das Miteinander von Jung und Alt stärken“, verdeutlicht die City-Managerin ihre Intention.
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Obwohl Danert erst vor wenigen Tagen ihren Dienst angetreten hat, ist die Liste der Vorhaben, die für sie oberste Priorität besitzen, schon jetzt gut gefüllt. So soll unter anderem das Verkehrskonzept im Innenstadtbereich grundlegend überarbeitet werden, auch im Sinne der Anwohner, die sich in der Vergangenheit regelmäßig über fehlende Parkmöglichkeiten bei der Verwaltung beschwerten. Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt, liegt auf der seit Jahren forcierten Neugestaltung des Marktes, die eine Bestandsanalyse für die kleine Tollense umfassen soll. „Nur wenn wir hier anfangen, neu zu denken, lässt sich das Zentrum von Altentreptow wieder mehr mit Leben füllen. Und wir müssen unbedingt die Altersstruktur vitalisieren, also versuchen, gerade junge Familien für die Vorzüge einer Kleinstadtidylle zu begeistern“, betont Danert, die für weitere Anregungen und Wünsche der Treptower immer ein offenes Ohr hat.
Wer sie nicht gerade bei einem Termin in der Innenstadt erwischt, kann sich auch telefonisch unter 03961 2551-107 oder per E-Mail an [email protected] mit ihr in Verbindung setzen. „Ich versuche gemeinsam mit der Verwaltung und der Stadtvertretung, für alle Belange mögliche Lösungsansätze zu finden“, versichert die City-Managerin.