Auf zum Appelmarkt in Klempenow am Samstag
Klempenow / Lesedauer: 3 min

Am Samstag heißt es wieder: Appelmarkt auf Burg Klempenow. Wenn dieser um 10 Uhr beginnt, werden wieder leckere Obststände, sehr schöne Kunsthandwerkstände und viel Kultur zu sehen sein. Für dieses Jahr haben sich 30 Kunsthandwerker angemeldet. Dazu kommen 25 Stände, an denen Obst, Gemüse, Pflanzen und Speisen angeboten werden. Musikalisch ist unter anderem die Berliner Band Di Grine Kuzine zu hören, die osteuropäische Volkslieder mit westeuropäischer Musik zum einem eigenen geschaffenen Stil namens „Eastern Roots – Western Beats“ verbindet.
So etwas wie ein Neuanfang
Obwohl es diesen Appelmarkt bereits Anfang der 90er Jahre gibt, steht in diesem Jahr mit einem Generationswechsel so etwas wie ein Neuanfang an. Unter anderem zogen sich Jochen und Tine Löber zurück. Die beiden Töpfer aus Neu Tellin gehören zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Kultur-Transit-96. Für dieses Jahr wollen beide erst einmal eine richtige Pause einlegen, werden aber in den nächsten Jahren immer wieder ihren Keramikstand aufbauen.
„Nach intensiven 30 Jahren, in denen wir zum Erhalt und zur kulturellen Bedeutung der Burg Klempenow beigetragen haben, war einfach mal ein Generationswechsel angesagt. Aber ich weiß, dass wir unsere Aufgabe in gute Hände übergeben haben, weil unsere Nachfolger erfahrene Kunsthandwerker sind, die schon lange auf den Märkten unterwegs sind“, erklärt Tine Löber.
Holz hat etwas Lebendiges
Neu in der Organisationsleitung ist unter anderem Aimo Lars Piegholdt, der zusammen mit seiner Frau Franziska Drechselarbeiten anbietet. Beide wohnen und arbeiten in der Waldstraße in Demmin. Bereits sein Vater Lutz arbeitete als Drechsler in der Hansestadt, wo Aimo Lars Piegholdt auch aufgewachsen ist. Später trat er in des Vaters Fußstapfen und lernte auf der Berufsschule Franziska kennen. Doch wie bei so vielen Lebensläufen wirbelte die Wende auch sein Leben um. Da Drechselarbeiten nicht mehr so gefragt waren, wechselte er in den IT-Bereich.
Heute kümmert sich hauptsächlich Franziska Piegholdt um die Kunsthandwerkstatt, während er sein Geschäft für Computer und Netzwerktechnik leitet. Dennoch ist beides für sie sehr eng verbunden, sind in einem Regal innerhalb der Verkaufsräume Holzarbeiten ausgestellt. „Für mich hat auch totes Holz etwas Lebendiges an sich. Es fühlt sich nicht so kalt wie Plastik oder Stein an, sondern einfach warm“, antwortet Aimo Lars Piegholdt.
Für den Appelmarkt erwartet er wieder eine Menge Besucher. Viele von ihnen nehmen eine weite Anreise in Kauf, kommen aus Berlin und Hamburg. Das ist für Piegholdt zugleich eine Anerkennung der geleisteten Handwerkskunst. Sie kommen vor allem deshalb, weil man auf dem Markt ganz individuelle Handwerkskunst kaufen kann. „Diesen Qualitätsanspruch wollen wir weiter verfolgen und den Besuchern viel bieten“, verspricht Aimo Lars Piegholdt.
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