Sturmschäden

Aufräumen im Wald wird Monate dauern

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Teils hat der Wind ganze Waldbestände umgeworfen und die Stämme liegen wie bei Mikado kreuz und quer. Aufgeweichte Waldböden erschweren zusätzlich das Beseitigen der großen Schäden.
Veröffentlicht:25.02.2022, 06:00
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  • Author ImageMirko Hertrich
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Die Schäden nach den Stürmen „Nadia“ und vor allem „Zeynep“ in den Wäldern der Region sind groß und ihre Beseitigung wird lange dauern. Der Neubrandenburger Forstamtsleiter Harald Menning sagte auf Anfrage, durch den Orkan „Zeynep“ seien über den gesamten Forstamtsbereich, der vom Tollensesee bis an die Peene reicht, ersten Schätzungen zufolge 50 000 Festmeter Holz angefallen, bei „Nadia“ seien es bereits 15 000 Festmeter gewesen. Betroffen seien alle Baumarten, aber in erster Linie Fichten und andere Nadelbäume. Aber vor allem beim zweiten Sturm seien auch Eichen, Buchen, Kirschen und Birken vom Wind umgeworfen worden.

Hauptwege müssen jetzt freigeschnitten werden

Nach den Worten Mennings schätzt das Landwirtschaftsministerium, dass durch die Stürme etwa halb so viel Holz angefallen ist, wie jährlich regulär geschlagen wird. Bis die umgeworfenen oder schräg stehenden Bäume im Wald beseitigt seien, werde es noch dauern. „Wir müssen jetzt erst die Hauptwege freischneiden und können nur zu Fuß rein“, merkte der Forstamtsleiter an. Gemeinsam mit Forstunternehmen werde man jetzt das Windwurfholz aufbereiten und die normalen Holzeinschläge zurückstellen.

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Auch sollen Menning zufolge entsprechende Maschinen aus dem nördlichen Brandenburg in die Region geholt werden, die das Forstamt als Ansprechpartner auch an Waldbesitzer vermitteln wolle. „Teils liegen ganze Waldbestände komplett auf der Seite, da kann man aus Sicherheitsgründen nur mit Maschinen rein.“

Ein zusätzliches Problem sei der durch die starken Niederschläge aufgeweichte Waldboden, was den Einsatz von Mitarbeitern und Maschinen erschwere und die Arbeiten damit verlangsame. Durch den aufgeweichten Waldboden sei es wahrscheinlich, dass weitere Bäume nachfallen. Auch könnten sich lose Äste lösen. Angesichts der anstehenden Wetterlage mit Westwind empfiehlt der Förster, den Sonntagsspaziergang lieber auf freiem Feld zu machen.

Schäden im Stadtforst noch nicht einschätzbar

Die Stadt Neubrandenburg rät ebenfalls für die kommenden 14 Tage vom Betreten des Waldes ab. Der Schaden im Stadtforst sei gegenwärtig noch nicht umfassend einzuschätzen, sagte Stadtsprecherin Anett Seidel. Grob geschätzt liegen rund 2000 Festmeter am Boden. Betroffen seien alle Stadtwaldteile und Baumarten.

Bei den Aufräumarbeiten würden nun zuerst die Hauptwege, dann die Nebenwege und die Waldbestände beräumt, hieß es weiter. Die letzten Holzmengen in den Beständen werden nach Schätzungen der Stadt wohl erst im Herbst beseitigt sein. Der Großteil des Holzes lasse sich veräußern, „wenn auch mit Wertminderung“.