Verkehrsprojekt

B96–Ausbau — Kritiker fordern Überprüfung

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die Planung für den Ausbau der B96 zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz zieht sich. Mit Blick aufs neue Klimaschutzgesetz wollen die Grünen das Projekt noch mal prüfen lassen.  
Veröffentlicht:20.02.2023, 19:14

Von:
  • Author ImageMirko Hertrich
Artikel teilen:

Der Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte von Bündnis 90/Die Grünen spricht sich für eine erneute Prüfung des umstrittenen Ausbaus der Bundesstraße B96 aus. Die Position des Kreisverbands ihrer Partei sowie des Aktionsbündnisses „B96–Ausbau: So Nicht!“ sei nach wie vor, dass der geplante Ausbau der B96 zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz überdimensioniert ist, teilte die Landtagsabgeordnete und Neubrandenburger Ratsfrau Jutta Wegner dem Nordkurier mit. In Anbetracht der Verpflichtung des Bundes aus dem Klimaschutzgesetz erhärte sich die Position, für den Sektor Verkehr deutlich mehr Anstrengungen zu unternehmen.

Der geplante Ausbau der B96 ist Jutta Wegner zufolge deshalb „besonders aus der Zeit gefallen“ und muss unter der neuen gesetzlichen Lage „unbedingt noch einmal überprüft“ werden. „Statt viel Kraft und Geld in diese Planungen zu stecken, sollte sich die Region stärker um die Ertüchtigung der Bahnverbindungen, besonders zwischen Neustrelitz über Neubrandenburg nach Stralsund, bemühen.“

Die Landtagsabgeordnete, die gleichzeitig Sprecherin des Aktionsbündnisses ist, fordert, die verfügbaren Mittel vorrangig in Verlagerung von Verkehren auf die Schiene und in die notwendige Sanierung im Straßenbau zu investieren, statt überdimensionierte neue Straßen zu bauen. In diesem Sinne habe sie im Januar im Landtag in Schwerin einen Antrag auf ein Moratorium gestellt.

Mehr lesen: Ist die B96 eine der unsinnigsten Fernstraßen im Land?

Strecke soll dreispurig ausgebaut werden

In dem Antrag fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, klimafreundliche Verkehrsprojekte zu priorisieren und klimaschädliche Straßenbauvorhaben zu stoppen. Ein Punkt dabei ist, dass die Landesregierung ein Moratorium erlässt für die im Bundesverkehrswegeplan 2030 für Mecklenburg–Vorpommern vorgesehenen Straßenbauvorhaben bis zur Festlegung eigener Klimaschutzziele im Verkehrssektor. Gleichzeitig soll die Landesregierung die Klimarelevanz der geplanten Straßenbauten überprüfen.

Das Projekt „B96 Ausbau zwischen Neubrandenburg bis Neustrelitz“ ist eines der größten Straßeninfrastrukturprojekte in Mecklenburg–Vorpommern. Die 20 Kilometer lange Strecke durch ein waldreiches Gebiet soll teils dreispurig ausgebaut werden — inklusive Ortsumgehungen für Usadel und Weisdin. Zudem ist vorgesehen, die Zahl der Ein– und Auffahrtsmöglichkeiten auf zwei zu reduzieren. Ein Termin für den Baubeginn steht noch nicht fest. Ursprünglich sollte die sogenannte Entwurfsplanung 2022 vorliegen, wie der Nordkurier berichtete, verzögert sich diese aber.