Strand am Tollensesee

Beton-Kante am Augustabad? Behörde nicht überzeugt

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Der stete Sandverlust am Augustabad soll endlich enden. Doch zumindest die Beton-Variante der Stadt stößt beim Landkreis nur auf wenig Gegenliebe.
Veröffentlicht:09.03.2022, 11:20
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  • Author ImageTim Prahle
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Die Untere Naturschutzbehörde zeigt sich wenig begeistert von dem Lösungsvorschlag, den Sand des Augustabades mit einer Betonkante zu sichern. Es sei „durch die Stadt noch zu prüfen, ob es Alternativen mit einer geringeren Eingriffsqualität gibt, da die Fläche im Landschaftsschutzgebiet liegt“, teilt der Landkreis mit. Das sei der Verwaltung in Neubrandenburg auch kürzlich mitgeteilt worden.

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Rund 700 Tonnen Sand schluckt der See durch Wind und Strömung jedes Jahr. Die Stadt kostet das Auffüllen des Strandes nach eigenen Angaben jedes Mal 16.000 Euro. Die Betonkante vom Strand bis zum Kinderbereich ist nur eine Variante, dieses Problem langfristig zu lösen. Doch sie gilt auch als effektivste.

Naturschützer reden mit

In der Stadtvertretung sorgte das jedoch für unterschiedliches Echo. Einige fürchteten um die Wartungskosten und die Attraktivität des Augustabades, andere hielten den Schutz-Nutzen durch den Beton hoch. 380.000 Euro müssten für die Variante wohl aufgebracht werden, hieß es.

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Bei der politischen Willensbildung dürfte die Einschätzung der Unteren Naturschutzbehörde entscheidend sein. Noch in der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses – mehr als ein halbes Jahr nach der ersten Debatte – sagte Eigenbetriebsleiter Dirk Schwabe vom Immobilienmanagement, dass die Stadt noch auf eine Antwort warte. Die Rückmeldung der Naturschutzbehörde stehe wohl auch deswegen noch aus, weil Mitarbeiter im Gesundheitsamt aushelfen mussten, erläuterte Schwabe.

Wegen der Stürme neu denken

Der Landkreis bestätigte, dass derzeit zwei Mitarbeiter im Gesundheitsamt aushelfen und es dadurch zu längeren Bearbeitungszeiten kommen könnte. Doch mittlerweile soll die Stadt Neubrandenburg über die eher ablehnende Haltung informiert worden sein. Das Genehmigungsverfahren sei jedoch nicht abgeschlossen.

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Unklar, ob die Varianten nicht ohnehin noch einmal neu gedacht werden müssten. Ratsherr Rainer Kirchhefer (Grüne) bezweifelte, dass größere Naturereignisse wie die Stürme der vergangenen Wochen dabei mit bedacht wurden. Nach dem Sturm „Ylenia“ Mitte Februar hatte sich der Strand am Augustabad kurzerhand in ein kleine „Steilküste“ verwandelt.

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