Warnung
Blaualgen im Neubrandenburger Tollensesee entdeckt
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Robin Peters
Mitarbeiter des Geusundheitsamtes in der Mecklenburgischen Seenplatte haben am Donnerstag Blaualgen im Neubrandenburger Tollensesee festgestellt. Kreis-Sprecherin Haidrun Pergande: „Deshalb ist die Überwachung der Badestellen am Tollensesee unverzüglich intensiviert worden.” An den Badestellen Augustabad und Broda seien entsprechende Warnhinweise aufgestellt worden.
Hinweise im gesamten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Wahrscheinlich bleibt der Tollensesee nicht das einzige betroffene Gewässer. Deshalb wurden Bademeister jetzt dazu angehalten, an weiteren Seen in der Mecklenburgischen Seenplatte Warnschilder aufzustellen und besonders aufmerksam zu sein: „Wir rechnen bei dem anhaltend warmen und trockenen Wetter damit, dass jetzt auch in anderen Seen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte Blaualgen entstehen”, sagte Dr. Franz-Josef Stein, Sachgebietsleiter für Hygiene und Umweltmedizin beim Gesundheitsamt. Längst nicht jedem sei die Gefahr bewusst: „Es sind nach wie vor viele Touristen in unserer Region, die Blaualgen vielleicht nicht erkennen. Deshalb sollten alle – auch an nicht bewachten Badestränden – aufmerksam sein und Mitmenschen auf mögliche Anzeichen hinweisen”, so Stein.
Wasser könnte toxisch wirken
In Blaualgenteppichen soll den Empfehlungen des Gesundheitsamtes zufolge grundsätzlich nicht gebadet werden. Besonders gefährdet sind Kinder und Kleinkinder. Deshalb dürfen sie keinesfalls in Algenanschwemmungen am Ufer spielen oder Wasser schlucken. Hautkontakt könnte Reizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen. Das mehrmalige Verschlucken von algenhaltigem Wasser könne gar toxisch wirken. Bei Beschwerden wie Übelkeit Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Hautreizungen oder -quaddeln sollen Badegäste einen Arzt aufsuchen. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes raten darüber hinaus, nach dem Schwimmen zu duschen. Glücklicherweise sind die schädlichen Blaualgen leicht zu erkennen: Es bilden sich laut Experten Schlieren, Algenteppiche oder das Wasser färbe sich grünlich.
Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes warnten zudem davor, dass Ansammlungen der schädlichen Cyanobakterien bei entsprechenden Wetter- und Wind-Verhältnissen blitzschnell entstehen können – und zwar innerhalb weniger Stunden. So verwundert es nicht, dass sie vor einer Woche noch eine Entwarnung für die Seen des Landkreises ausgesprochen hatten.
Blaualgen auch im Stettiner Haff und an der Ostsee
In den vergangenen Wochen sind bereits Blaualgen im Stettiner Haff, der Ostsee und im Bodden entdeckt worden. Dabei starben zwei Hunde.Außerdem infizierte sich eine Frau beim Bad in der Ostsee mit Virbrionen, die sich ebenfalls unter den derzeitigen Wetterbedingungen rasant vermehren.