Neubrandenburg
Blindes Marderbaby kommt in Wildauffangstation
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Thomas Beigang
Die Neubrandenburgerin Monika Holm (56) suchte verzweifelt nach einem neuen Zuhause für einen blinden Marder. Erst am Montag hat die Tierfreundin das völlig entkräftete Marderjunge auf dem Bürgersteig vor ihrem Haus in Neubrandenburg gefunden – und mit Welpenmilch und Katzenfutter hochgepäppelt. „Der ist ganz zahm”, sagt sie und hat ihn auf den Namen Mogli getauft.
Behalten wollte sie ihn trotzdem nicht: „Ich habe Hunde, Katzen und Hühner. Das würde sich nicht vertragen.” Und auswildern geht auch nicht: Eine Tierärztin hat für den Kleinen eine niederschmetternde Diagnose gestellt: Der Marder ist blind. „Kein Tiergehege oder Tierpark will ihn haben”, sagt Monika Holm, die schon alle abtelefoniert hat.
Wildauffangstation Struck
Die Lösung kam am Freitag Nachmittag - sozusagen grenzüberschreitend. In der Wildauffangstation Struck in der Gemeinde Gerdshagen in der Prignitz hatte man von der Not der Marder-Retterin in Neubrandenburg erfahren und sich bereiterklärt, das Wildtier aufzunehmen. Einzige Bedingung: Familie Holm müsse den blinden Waldbewohner selbst nach Gerdshagen bringen. "Machen wir", so Monika Holm. Inzwischen ist der Marder bereits dort angekommen.
Auch Mitarbeiter von "SOS für wilde Tiere - das Netzwerk für MV", hatten sich - sofort nachdem es bekannt wurde - um den Marder bemüht. Hier betreue man aktuell bereits mehrere Marder und sei auf die Tiere bestens eingestellt. Als es aber endlich gelang, den Kontakt herzustellen, war der Marder aus Neubrandenburg bereits in die Prignitz gereist.
Erst vor wenigen Tagen sind in Neubrandenburg die Emotionen hochgekocht, als der Stadtförster beschlossen hatte, drei kleine Waschbären töten zu lassen. Die „Babys” wurden in der Innenstadt entdeckt und von der Feuerwehr eingefangen.