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Marktplatz

D’Aniello fordert Alkoholverbot in Neubrandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Kaputte Blumenkübel, Betrunkene, Pöbeleien – auch das gibt es auf dem Neubrandenburger Markt. Deswegen wurde über ein Alkoholverbot diskutiert – schon wieder.
Veröffentlicht:21.06.2022, 11:38

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Hat Neubrandenburg ein Problem mit Vandalismus und Verschmutzung? Ja, zumindest wenn es nach einigen Stadtvertretern geht. Nahezu jede Anfrage auf deren jüngster Versammlung beschäftigte sich mit diesen Themen: Übervolle Papierkörbe im Kulturpark, Reste von Plakatwänden, die auf der Straße herumwehen oder der Verzicht auf Wegwerfgeschirr bei großen Veranstaltungen. Den Höhepunkt der Diskussion setzte Stadtvertreter Nicola D’Aniello (Bürger für Neubrandenburg), der in einer beherzten Rede seine Situation als Gastronom am Markt schilderte und ein Alkoholverbot für den öffentlichen Raum ins Spiel brachte.

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Ihm ging es vor allem um Vandalismus – und wie man ihn verhindern könnte. Gleich zweimal innerhalb einer Woche wurden zuletzt Blumenkübel vor seinem Eiscafé zerstört. Der finanzielle Schaden sei zweitrangig, sagte er, ihn störe eher, dass die Täter einfach davonkommen und es wieder tun könnten. „Wer macht denn so was? Ich bringe ein bisschen Grünes auf den grauen Marktplatz und Menschen machen es kaputt“, echauffierte sich der Unternehmer.

Zweiter Vorstoß von D'Aniello

Der gesamte Marktplatz sei die Visitenkarte der Stadt, würde aber kein gutes Bild für Touristen abgeben. „Hier sitzen Leute vor dem HKB am helllichten Tag mit einer Kiste Bier und pullern anschließend in die Pflanzen. Wer will da gerne zu uns kommen?“, fragte er in die Runde. Eine Videoüberwachung, wie sie schon seit einem Jahr vor dem HKB hängt, würde auch nichts bringen. D’Aniello regte stattdessen ein Alkoholverbot für die Innenstadt an. „In Italien haben wir viele Probleme, aber keines mit Alkohol“, berichtete er aus seinem Heimatland. Bereits vor vier Jahren hatte der Ratsherr erfolglos einen solchen Vorstoß gewagt.

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Sein Fraktionskollege und Vorsitzender des Sicherheitsausschusses, Hans-Jürgen Schwanke, pflichtete ihm bei: „Diese Vorkommnisse dürfen und wollen wir so einfach nicht hinnehmen.“ Er versprach, die Anregungen aller Fraktionen mit in den Ausschuss zu nehmen. Man wolle prüfen, welche Maßnahmen man einsetzen kann.

Ordnungsamt schon verstärkt

Zu einem klaren Ja oder Nein für ein mögliches Alkoholverbot wollte er sich aber nicht hinreißen lassen. Lieber wolle er sich das 2018 beschlossene Sicherheitskonzept und die Stadtordnung noch einmal zur Brust nehmen. „Da steht eigentlich alles drin, was wir wollen. Jetzt müssen wir gucken, dass wir alle Methoden einsetzen, die uns zur Verfügung stehen“, so Schwanke.

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Immerhin: Das Ordnungsamt war zuletzt schon personell verstärkt worden. Die Mitarbeiter sollen zukünftig in mehreren Schichten Kontrollen durchführen. Peter Modemann (CDU), Vize-OB und Chef des Ordnungsamtes, kündigte bereits an, dass Kontrollen auf dem Marktplatz oder im Kulturpark nur bis 22 Uhr möglich seien.