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Waffenscanner

Justizministerin wird in Neubrandenburger Gericht durchleuchtet

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Ein neuer Gepäckscanner sorgt neuerdings für Sicherheit im Neubrandenburger Justizzentrum. Der Röntgenapparat hat schon Messer und Reizgas gefunden.
Veröffentlicht:19.04.2023, 17:21

Von:
  • Susanne Böhm
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Wer etwas im Justizzentrum in Neubrandenburg zu erledigen hat, muss neuerdings durch einen Gepäckscanner. Die Durchsuchungsstraße funktioniert so, wie es von Flughäfen bekannt ist. Der Besucher betritt das Gebäude und legt erst einmal ziemlich viel ab.

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Handtasche, Rucksack, Jacke, Gürtel, Schuhe und Portemonnaie werden in Kunststoffkisten verstaut. Während Kleidung und Gepäck durch ein Röntgengerät fahren, geht der Besucher selbst auch durch eins und wird abschließend auch noch von Justizwachtmeistern durchsucht. Sicherheit ist bei Gericht oberstes Gebot. Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerium testet daher derzeit verschiedene Möglichkeiten der Zugangskontrollen in Gerichtsgebäuden. Der neue Scanner steht vorerst bis 2024 in Neubrandenburg. Im Justizzentrum sind das Land- und Amtsgericht untergebracht.

Rund 100 Kontrollen täglich

„Die Sicherheit an den Gerichten und Staatsanwaltschaften ist mir ein wichtiges Anliegen. Dazu gehört auch, eine mögliche Bedrohungslage zu vermeiden. Alle, die das Gerichtsgebäude betreten, sollen sich sicher fühlen können“, sagte Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Die Linke), als sie sich am Mittwoch ein Bild von der Anlage in Neubrandenburg machte.

Rund 100 Personen werden dort täglich auf waffenrechtlich relevante Gegenstände oder Drogen kontrolliert. Gefunden werden laut Ministeriumssprecher Tilo Stolpe neben Taschenmessern viele andere erstaunliche Gepäckstücke: Cuttermesser, Schraubendreher, Scheren, Abwehrsprays, Schreckschusspistolen und auch einmal die Nahkampfwaffe Kubotan. „Das sind alles Gegenstände, die nicht in den Gerichtssaal gehören und die Sicherheit während der Verhandlung oder des Termins am Gericht gefährden“, sagte die Ministerin.

Bis zum Ende der Pilotphase werde sich zeigen, ob die Akzeptanz von Einlasskontrollen weiter erhöht werden konnte. Der Gepäckscanner sei bürgerfreundlicher als Kontrollen, die per Hand durchgeführt werden. Gerade Frauen seien selten begeistert, wenn sie vor den Augen mehrerer Leute ihre Handtasche auskippen müssen. Das bleibe ihnen Dank Scanner nun erspart. „Unser Ziel ist es auch, die Kontrollen effizienter zu gestalten und den Arbeitsschutz für die Bediensteten der Justizwachtmeisterei zu erhöhen. Ich freue mich, dass die ersten Monate erfolgreich absolviert wurden. Am Ende werden wir sehen, welches Einlasskontrollsystem das effektivere ist,“ sagte Jacqueline Bernhardt.

Alles in Ordnung? Justizministerin Jacqueline Bernhardt besichtigte am Mittwoch die neue Technik. (Foto: Susanne Böhm)